Wesel Umbau "light" am Bahnhof

Wesel · Trotz Kritik wird der Bahnhofsvorplatz jetzt für 400 000 Euro umgestaltet. Ärger um Zeder, die gefällt werden soll. 20 neue Alleebäume sollen Bereich zur Durchgangsstraße "optisch einfassen". Parkplatz künftig kostenpflichtig.

Auch wenn die CDU die mit 70 Prozent Landesfördermitteln finanzierte Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes aus Kosten- und optischen Gründen für unnötig hält, wird das 400 000-Euro-Projekt im Sommer umgesetzt. Wenn auch in stark abgespeckter Form. Vom Siegerplan des vor Jahren durchgeführten Architekturwettbewerbs ist nicht mehr viel übrig.

Pendler sollen zur Friedenstraße

Der Spielplatz auf der großen Rasenfläche vor dem Bahnhofsgebäude ist dem Rotstift ebenso zum Opfer gefallen wie die Schaffung verschiedener Ebenen mit unterschiedlichen Materialien. Ärger gibt es schon im Vorfeld. Elf Bäume sollen am Montag am Franz-Etzel-Platz gefällt werden, darunter eine optisch prägende Zeder. Gestern wurde die Fällung dieses Prachtbaums, der der Planung des Architekturbüros im Wege steht, nach RP-Anfrage erstmal gestoppt. Ein Ärgernis könnte zukünftig drohen. Die Stadt plant, für den Pendler-Parkplatz nördlich des Bahnhofs Gebühren zu verlangen. Ziel: Autofahrer auf den Park & Ride-Platz an der Friedenstraße zwingen.

Wofür werden die 400 000 Euro nun ausgegeben? Ein Überblick:

ölberg Beim Ölberg hat man sich von der kostspieligen Einfassung mit Stahlbändern verabschiedet. Was kommt, ist eine neue Teppe sowie eine behindertengerechte Rampe. Erweitert wird zeitgleich der Fußweg zwischen Berg und Hotelruine, in der die Caritas ihr Tagespflegezentrum realisieren wird, wenn das beantragte Fördergeld aus Düsseldorf fließt. Rampe und Treppe zum Parkplatz an den Schienen werden ebenfalls erneuert.

Bäume Am Montag wird der Betrieb ASG elf Bäume am Franz-Etzel-Platzes fällen, die zu nahe beieinander stehen und nicht mehr in die Planung passen. Neu kommen 20 Alleebäume an der Durchgangsstraße. "So wird eine optische Einfassung des Platzes erreicht", erklärt Michael Klessa, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung.

Fahrradstation Zum Umbau-Paket gehören auch Ausbesserungsarbeiten an der ehemaligen Bahn-Werkstatt – gut 150 Meter vom Bahnhof entfernt –, in dem der Verein Spix ab Sommer als Pächter eine Radstation (168 Stellplätze) betreiben will.

Parkplätze Sobald die für Nutzer kostenlose Park & Ride-Anlage an der Friedenstraße (220 Plätze) im Sommer fertig ist, wird sich die Situation auf dem Schotterparkplatz neben der Hotelruine ändern. "Auf längere Sicht müssen diese Parkplätze kostenpflichtig werden", sagt Klessa. Hintergrund: Weil die neue P&R-Anlage auf der Fusternberger Seite mit Fördermitteln (400 000 Euro) errichtet wird, muss die Stadt dafür sorgen, dass diese auch wirklich angenommen wird. Klessa schwant, dass es wegen der Parkgebühren "Reibereien geben wird".

(RP)
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