Schermbeck Üfter Mark beeindruckt RVR-Beigeordnete

Schermbeck · Nina Frense schaute sich erstmals diesen Teil ihres Arbeitsbereiches an.

 Förster Christoph Beemelmans zeigte Nina Frense, die von Thomas Kämmerling und Karola Geiß-Netthöfel (v.l.) begleitet wurde, die Üfter Mark.

Förster Christoph Beemelmans zeigte Nina Frense, die von Thomas Kämmerling und Karola Geiß-Netthöfel (v.l.) begleitet wurde, die Üfter Mark.

Foto: Scheffler

Knapp drei Wochen nach ihrem Amtsantritt hat Nina Frense als RVR-Beigeordnete für Umwelt die Üfter Mark im Nordwesten des Verbandsgebietes besucht, das elf kreisfreie Städte und vier Kreise in der Metropole Ruhr mit 5,1 Millionen Einwohnern umfasst. Ziel war es, die Naturvielfalt des vom RVR betreuten Raumes ebenso kennenzulernen wie die in dort tätigen Personen. Begleitet wurde die 46-jährige gebürtige Hamburgerin von der RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und Thomas Kämmerling, Betriebsleiter RVR Ruhr Grün. Die Führung durch das 1500 Hektar große Waldgebiet übernahm Regionalförster Christoph Beemelmans, ein Kenner des Gebietes, das der RVR 2002 vom Mannesmann-Konzern erwarb, um ein ökologisch orientiertes Erlebnisgebiet zu entwickeln.

Was der RVR in den zurückliegenden 15 Jahren im Grenzgebiet zwischen den Kreisen Wesel und Recklinghausen geschaffen hat, kommentierte Nina Frense mit den Worten: "Ich bin beeindruckt von der Vielfalt." Während ihres Besuches erfuhr sie, dass die Üfter Mark mit Dämmerwald, Hoher Mark und Borkenbergen ein wichtiges Bindeglied zwischen den Naherholungsräumen nördlich der Lippe und ein beliebter Lebensraum der niederrheinischen Rotwildpopulation ist.

Beemelmans zeigte Frense auch die vor zwei Jahren am Rande einer ehemaligen Sandgrube errichtete Aussichtsplattform, von wo aus bis zu 50 Personen gleichzeitig ganzjährig Wild beobachten können - vom Rotwild über suhlende Wildschweine bis hin zum Dachs, der in den Totholzflächen Schnecken und Würmer sucht. Im Winter eignet sich die Plattform besonders für die Beobachtung der Zugvögel.

Beim Rundgang lernte die RVR-Beigeordnete auch einen Wacholderbestand kennen, der innerhalb der Kiefern an die ehemals wesentlich größeren Heidelandschaften erinnert. Einmalig in den 14.500 Hektar umfassenden Waldgebieten, die der RVR betreut, ist eine begrünte, 50 Meter breite Autobahnbrücke, die als Tierkorridor zwischen der Veluwe in den Niederlanden und der Hohen Mark im Westmünsterland dient. Um möglichst viele Arten über die Brücke zu führen, sind auf dem 2700 Quadratmeter große Bauwerk nahe Lebensräume wie Heide, Magerrasen, Gebüsche und Areale mit Totholz in kleinem Maßstab nachgebildet.

Beeindruckt zeigte sich Nina Frense zudem vom Ausmaß der pädagogischen Arbeit. Drei Themenwege mit Informationen zu Natur und Geschichte der Üfter Mark sind jederzeit individuell nutzbar. Naturerlebnisführungen werden für unterschiedliche Altersgruppen zu vielfältigen Themen angeboten. Am barrierearm ausgebauten Rundweg finden sich zehn Erlebnisstationen.

Um die Üfter Mark richtig kennenzulernen, wird Frense wohl öfter kommen müssen. Das wird sich aber schon im Rahmen ihrer Alltagsarbeit so ergeben, weil zu ihrem Aufgabenfeld Umwelt auch der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün gehört, der für Forstwirtschaft, Naturschutz und Umweltbildung zuständig ist. Ein wenig konnte sich die ausgebildete Juristin schon in die Thematik Umwelt einarbeiten. Schließlich wechselte sie nach ihrer Tätigkeit als Referatsleiterin im Mülheimer Dezernat Bildung, Soziales, Jugend, Gesundheit, Sport und Kultur 2014 zur Stadt Gladbeck und war dort als Beigeordnete auch für die Grünflächenunterhaltung zuständig und konnte Erfahrungen sammeln.

(RP)
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