Schermbeck Tolle Musik - zu wenige Zuschauer

Schermbeck · Sieben Musikgruppen gestalteten die sechste Ausgabe des Musikfestes "Mi in Motion".

 Das A-cappella-Quintett "Five in Harmony" genoss in der "Kartoffel-Ackerdemie" Heimvorteil. Marcel Bönninger, Klaus Meyer, Wilhard Entrop, Albert Willich und Bernd Ulland (v.l.) sorgten für Superstimmung.

Das A-cappella-Quintett "Five in Harmony" genoss in der "Kartoffel-Ackerdemie" Heimvorteil. Marcel Bönninger, Klaus Meyer, Wilhard Entrop, Albert Willich und Bernd Ulland (v.l.) sorgten für Superstimmung.

Foto: RP-Foto Scheffler

Wer am Samstagabend die für den motorisierten Verkehr gesperrte Mittelstraße besuchte, konnte über eine Musik-Meile bummeln, die in dieser dichten Besetzung mit erstklassigen Musikgruppen wohl kaum ein zweites Mal im niederrheinisch-westfälischen Raum anzutreffen ist. Das Bemühen des Organisators Marcell Oppenberg, von Funk und Fernsehen bekannte Bands ins Kleinstädtchen zu holen, wurde von den Schermbeckern allerdings nicht entsprechend honoriert. "Es sind zu wenig Zuschauer", stellte Oppenberg fest, obwohl der Regen abends aufgehört hatte.

Am unteren Ende der Mi wurden die Besucher zwischen "ÄnnekenQs Tenne" und "Thommy am Rathaus" von den brasilianischen Rhythmen der Band Pelodum empfangen. Vom groovigen Reggae über feurige Sambaklänge bis hin zu rhythmischem Funk reichte die ungewöhnliche Bandbreite der Musiker.

Wesentlich ruhiger ging es in der "Schermbecker Mitte" zu, wo das "Chris Paus Trio" einen ganzen Pulk Zuhörer um sich scharte. Ein Stückchen weiter zog die Cover-Band "KBB" vor der Volksbank die Aufmerksamkeit der Musikfans auf sich. Dirk Schmidt (Gitarre, Gesang), Carsten Wroblewski (Bass) und Dirk Mankel (Schlagzeug) erwiesen sich als ein perfekt eingespieltes Team. Sie präsentierten ein großes Repertoire an zeitlosen und unvergessenen Hits.

Fast in Sichtweite sorgte die "Mälka Band" auf dem Parkplatz Overkämping für mitreißende, handgemachte Musik. Die zwölf Vollblutmusiker verstanden es dank ihrer guten Besetzung mit Bläsersatz und mehrstimmigem Gesang das Feeling ihrer Musik auf die vor der Bühne stehenden Zuhörer zu transportieren und zumindest einige zum Tanzen zu animieren.

Auf dem Platz vor der Verbands-Sparkasse begegneten die Besucher der legendären Party-Band um den Frontman "Mr. Granufunk", den einige sicherlich als Sänger der Late-Night-Band der "Johannes B Kerner Show" im ZDF wiedererkannten. Die Gruppe erinnerte an Klassiker von Prince über James Brown und Kool and the Gang bis hin zu Simply Red und Chic.

Daddy Longleg gastierte auf dem Kirchplatz vor der Gaststätte Nappenfeld's, wo sich zahlreiche Zuschauer an den Tischen mit Wolldecken gegen den kalten Wind schützten und für ihre Ausdauer von dem Trio mit vielen selbst komponierten Musiktiteln verwöhnt wurden.

An Lautstärke fehlte es zwar in der Kartoffel-Ackerdemie, aber dafür herrschte dort eine Superstimmung, weil sich die Besucher von den "Five in Harmony" mitreißen ließen. Das A-cappella-Quintett profitierte von seinem Heimvorteil. Die beiden Dammer Bernd Ulland (Bass) und Albert Willich (Bariton), die Drevenacker Klaus Meyer (Tenor) und Wilhard Entrop (Tenor) sowie der Hamminkelner Counter-Tenor Marcel Bönninger warteten mit Liedern der 60er-Jahre bis zur Neuzeit auf. Bei "Amarillo" klatschte das Publikum mit und Bönningers zentralafrikanisches Jägerlied "Der Löwe schläft heut Nacht" dürfte wohl den längsten Applaus auf der Musik-Meile verbucht haben.

(RP)
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