Wesel Tannenhäuschen-Azubis in der Gastrolle

Wesel · Die elf neuen Waldhotel-Lehrlinge fanden es toll, einmal in der Vier-Sterne-Herberge übernachten zu dürfen.

 Tannenhäuschen-Chefin Christiane Hetzel (rechts) mit ihren neuen Auszubildenden, die gleich in den Wellness-Bereich aufbrechen.

Tannenhäuschen-Chefin Christiane Hetzel (rechts) mit ihren neuen Auszubildenden, die gleich in den Wellness-Bereich aufbrechen.

Foto: KUnkel

Sich im eigenen Ausbildungsbetrieb als Gast verwöhnen zu lassen - Diesen Luxus bietet das Weseler Waldhotel Tannenhäuschen seinen elf neuen Azubis. Von gestern auf heute übernachteten sie in dem Vier-Sterne-Haus.

Nach der Begrüßung und dem Einchecken am Mittag, durften sie den großen Wellness-Bereich erkunden, um danach gemeinsam zu Essen und den Abend ausklingen zu lassen. Heute steht noch vor dem Frühstück eine Führung durch den Spa-Bereich auf dem Programm. Danach zeigt Direktionsassistentin Dagmar Sahner den jungen Mitarbeitern, wo ihre Spinde stehen und wo sie ihre Dienstpläne finden. Die 52-Jährige findet es wichtig, dass alle Azubis den gesamten Betrieb kennenlernen. "Es kann ja nicht sein, dass hier jemand nach der Lehre raus geht und nicht weiß, wie es in anderen Bereichen unseres Hauses aussieht."

Nach den guten Erfahrungen im vergangenen Jahr findet das Azubi-Einführungswochenende zum zweiten Mal statt. Im Juni wurden bereits alle Lehrlinge mit ihren Eltern ins Tannenhäuschen eingeladen. Denn besonders bei Berufen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten sei die elterliche Unterstützung wichtig, findet Dagmar Sahner. Zumal fünf der elf jungen Leute noch nicht volljährig sind.

Von der Idee, einmal Gast im eigenen Hause zu sein und eines der gemütlichen Zimmer zu beziehen, sind natürlich alle angetan. "Ich konnte es kaum glauben. Das ist eine einmalige Gelegenheit, alles auszuprobieren. Ein gelungener Ausbildungsanfang", findet beispielsweise Nina Springer. Die Dinslakenerin kennt sich aus. Führen ihre Eltern doch einen Gastronomiebetrieb. "Ich kenne die Schattenseiten, vor allem die Arbeitszeiten", sagt sie. Gleichwohl freut sich die 21-Jährige auf die Herausforderungen, die während der Ausbildung zur Hotelfachfrau auf sie warten. Insgesamt erlernen vier junge Frauen diesen Beruf.

Die meisten Azubis - nämlich sechs - werden zu Köchen ausgebildet. Letztes Jahr wurde übrigens keine Lehrstelle in der Küche besetzt. Zu den besagten sechs Lehrlingen gehören auch Mirko Saemann (17) und der ein Jahr ältere Tom Bernath, die beide in Dinslaken wohnen. Auch sie sind von der Übernachtungsidee begeistert. "Mir gefällt dieser Einstieg in das Berufsleben sehr gut", sagt Mirko. Tom nickt und sagt: "Ich finde es gut, das Tannenhäuschen aus Sicht des Gastes kennenzulernen." In der Küche fühlt er sich pudelwohl. Die kennt er vom Probearbeiten. "Die Arbeitsatmosphäre ist super."

Den Beruf der Restaurantfachfrau erlernt übrigens nur eine einzige junge Frau. Denn es gab nicht mehr geeignete Bewerber. Das findet Bankett-Leiterin Eva Oymann schade. "Viele denken, dass der Beruf der Restaurantfachkraft langweilig ist. Ist es aber überhaupt nicht. Man gewinnt nämlich unter anderem sehr viel Fachwissen", betont Eva Oymann.

(RP)
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