Hamminkeln Studenten entwickeln Ideen für Kulturbühne

Hamminkeln · Ein Kurs der Dortmunder Fachhochschule plant jetzt eine hölzerne Kulturbühne für Marienthal. Umsetzen kann die Ideen aber erst ein vergabeberechtigter Architekt.

 Professorin Christine Remensperger (3. von rechts) mit Thomas Michaelis (2. von rechts) Karl-Heinz Elmer (rechts) und Studenten.

Professorin Christine Remensperger (3. von rechts) mit Thomas Michaelis (2. von rechts) Karl-Heinz Elmer (rechts) und Studenten.

Foto: Markus Weissenfels

Das muss der Traum für jeden Studenten sein: ein Seminar mitten in der Natur bei herrlichstem Frühlingswetter. Ein Dutzend junge Erwachsene kamen jetzt in diesen Genuss in Marienthal. Doch die Architekturstudenten der Dortmunder Fachhochschule waren nicht hier, um die Sonnenstrahlen, die Vogelstimmen oder das erste frische Grün zu genießen. Sie sollen sich im Rahmen des Wahlfaches "konstruktiver Holzbau" Gedanken machen, wie man eine Kulturbühne bauen könnte, die unter anderem für die Marienthaler Abende genutzt werden könnte.

Prof. Christine Remensperger hatte ihre Stundenten vorab mit Vorgaben ausgestattet, die sie im Rahmen des 14 Wochen dauernden Kurses zu beachten haben: Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Wald und Holz" ist Grundlage des Seminars. Der Bauplatz sei eine offene Wildblumenwiese mit Baumhain. 12,5 auf zehn Meter solle die Bühne groß werden, der Backstagebereich 12,5 auf drei Meter. Planungsrechtlich ausgewiesen werde das Gebiet als Sondergebiet für Kultur und Touristik, auf dem 500 Besucher Platz finden müssen.

Beim Außentermin in Marienthal erfuhren die Studenten mehr von Karl-Heinz Elmer ("Ich mach' hier das Kulturleben im Dorf") sowie Thomas Michaelis von der Stadt Hamminkeln. Um den angehenden Architekten klar zu machen, für welchen Zweck die Kulturbühne geplant werden solle, lehnte sich Elmer ziemlich weit aus dem Fenster: "Zu uns kommen mittlerweile im 33. Jahr tolle Künstler, die kein Mensch kennt, aber bezahlbar sind. Wir sind so ähnlich wie Berlin: arm, aber sexy!" Er bezeichnete es als Dilemma, jährlich 6 000 Euro für ein Zelt ausgeben zu müssen. Deshalb gehe es jetzt darum, ein festes Dach zu bekommen.

Da Marienthal sich für die geplante Kulturbühne Fördermittel unter anderem von der münsterländischen Regionale 2016 erhofft, die ein Projekt zum Thema "Waldband" ausgeschrieben hat, müsse Holz in dem angedachten Bau unbedingt vorkommen, erläuterte Michaelis weiter.

"Müssen die Seiten der Bühne offen bleiben?", wollte eine Studentin wissen, die offenbar schon konkrete Pläne für den Entwurf im Kopf hat. Michaelis verwies darauf, dass Zuschauer und Ensemble natürlich möglichst trocken bleiben sollten. Karl-Heinz Elmer ergänzte: "Der Open-Air-Charakter soll erhalten bleiben". Dann ermutigte er die Studenten, "ruhig mal verrückt zu denken".

Selbst ein perfekter studentischer Entwurf würde allerdings nicht umgesetzt, sagte Thomas Michaelis von der Stadt Hamminkeln: "Eine konkrete Planung ist das noch nicht. Uns geht es nur um die Ideen, zu denen die Studenten allerdings wertvolle Hilfestellung leisten."

Dies bestätigte auch Professor Remensperger: "Die besten Arbeiten könnten aber mit Buchpreisen belohnt werden und eventuell in Hamminkeln vorgestellt werden."

(jok)
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