Wesel Streit um Neubaupläne an der Straße Underbergsheide

Wesel · Grüne befürchten, dass bald viele Eigenheime leerstehen.

Im Stadtentwicklungsausschuss wurde jetzt unter anderem heiß über die Frage debattiert, ob und wo Bauland in der Kreisstadt ausgewiesen werden soll, damit Wesel im Kampf um junge Familien nicht den Anschluss verliert. Anlass der Diskussion war der Antrag von zwei Grundstückseigentümern, die an der Straße Underbergsheide in Obrighoven drei Grundstücke im Außenbereich bebauen wollen. Einige Nachbarn sind dagegen, weil sie, so war aus Kreisen der Politik zu hören, "offenbar fürchten, dass der Kanal zu klein bemessen ist und sie deshalb zusätzliche Kosten fürchten". Im Fall Underbergsheide wird die Verwaltung unter anderem Kontakt zur Bezirksregierung aufnehmen und dort mit Fachleuten sprechen, ob an der Straße, die zwischen einem Feld und einem Waldstück liegt, eine weitere Bebauung möglich ist oder nicht.

Unabhängig vom Fall Underbergsheide sagte Sebastian Hense (CDU), dass Wesel attraktive Bauplätze für Zuzugswillige zur Verfügung stellen müsse. Man könne den Leuten nicht sagen, sie sollten lieber leerstehende Immobilien erwerben.

Ähnlich äußerte sich auch SPD-Fraktionschef Ludger Hovest. Der übte während der Sitzung heftige Kritik an den Anwohnern der Underbergsheide, die auf den Besucherplätzen die Debatte aufmerksam verfolgt haben. "Ich verstehe die Nachbarn nicht, dass sie nicht wollen, dass dort auch andere Leute bauen. Diese Sache muss jetzt auf den Weg gebracht werden."

Gegen die Ausweisung neuer Bauplätze erhob unter anderem Ulrich Gorris (Grüne) das Wort. Er sprach davon, dass Splittersiedlungen verhindert werden müssten und in Obrighoven und Flüren Straßen gebe, in denen fast ausschließlich Senioren leben würden. "Da werden in den nächsten Jahren ganze Straßenzüge leerstehen", ist er überzeugt. Eine Einschätzung, die kaum jemand im Ausschuss geteilt hat.

(RP)
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