Beigeordneter Stellenbesetzung wird nicht leicht

Wesel · Bei der Besetzung der Beigeordnetenstelle hatte die Weseler Verwaltung zuletzt ein gutes Händchen. Auch wenn Daniel Kunstleben natürlich nicht alles gelungen ist - dass Wesel beispielsweise Unterkünfte für Flüchtlinge in Hamminkeln anmieten muss, wird unter anderem ihm angekreidet -, so hat sich der 36-jährige Sozialdemokrat durch seine schnelle Auffassungsgabe und seine unaufgeregte Art schnell auch die Anerkennung politisch Andersdenkender erworben. Sein Vorgänger Dirk Haarmann (SPD) war ähnlich anerkannt und im Rathaus beliebt.

Beigeordneter: Stellenbesetzung wird nicht leicht
Foto: Malz Ekkehart

Haarmann ist mittlerweile Bürgermeister in Voerde. Und der von einem Headhunter umworbene Kunstleben nimmt nun eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter und wird in Dortmund Chef eines kommunalen Eigenbetriebes. Mehr Verantwortung, besseres Gehalt, größere Stadt, näher an seiner Wahlheimat Münster - wer will ihm den Wechsel verdenken. Nun also muss die Stelle, die Haarmann und Kunstleben als Karrieresprungbrett gedient hat, neu ausgeschrieben werden. Ideal wäre ein Fachmann, der bereit ist, seinen Lebensmittelpunkt nach Wesel zu verlegen.

Wer das nicht möchte - oder seine Familie nicht von einem Wohnortwechsel überzeugen kann - mag zwar durchaus für den Posten des Vize-Bürgermeisters geeignet sein, die Wahrscheinlichkeit ist dann aber groß, dass der neue Beigeordnete Wesel bei Gelegenheit den Rücken kehrt. Und dieser Aspekt muss bedacht werden.

(RP)
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