Wesel Stadtmodell: Fall für Gestaltungsbeirat

Wesel · Der Weseler Seniorenbeirat möchte 2016 ein Kunstwerk aus Bronze entweder am Berliner Tor oder am Viehtor aufstellen lassen. Der von der Stadt favorisierte Standort Großer Markt wird abgelehnt.

2016 feiert Wesel bekanntlich 775-jähriges Stadtjubiläum. Und passend zu diesem Ereignis möchte der Seniorenbeirat ein mit Hilfe von Sponsoren finanziertes Stadtmodell aus Bronze (Durchmesser: 1,20 Meter) an einer zentralen Stelle auf den Sockel heben lassen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass das quadratische Kunstwerk, das der Soester Bildhauer Egbert Broerken für gut 30 000 Euro gießen soll, tatsächlich 2016 fertig wird, ist nicht allzu groß. Denn noch immer ist nicht geklärt, wo das Kunstwerk denn aufgestellt werden soll. Und Broerken benötigt für seine Arbeit zehn bis zwölf Monate. Die Zeit drängt also.

Der bislang vom Seniorenbeirat favorisierte Standort vor der Verbands-Sparkassen-SB-Filiale am Kaufhof ist mittlerweile vom Tisch. Nicht nur, weil das Modell an dieser Stelle nicht ins Konzept der "aufgeräumten" neuen Fußgängerzone passt (RP berichtete), sondern weil es auch der Feuerwehr bei möglich Einsätzen im Wege wäre. Doch nach Auskunft von Gertrud Liman, der Vorsitzenden des Seniorenbeirates, gebe es nun zwei Alternativstandorte, mit denen man durchaus einverstanden sei. Zum einen könne man sich das Stadtmodell, welches das heutige Wesel innerhalb des Rings darstellen soll, direkt vor dem Berliner Tor an der Wallstraße vorstellen. Alternativ wäre sicher auch die Fläche zwischen Juwelier Christ und der Backwerk-Filiale (früher Testrut) an der Ecke Kreuz-/Korbmacherstraße/Viehtor geeignet - also nur einen Steinwurf vom Kaufhof Richtung Dom entfernt. "Wir erachten beide Standorte, die von Besuchern stark frequentiert werden, für gut", sagt Gertrud Liman im Gespräch mit der RP.

Nicht in Frage kommt für den Seniorenbeirat nach wie vor der Große Markt. "Denn hier, in diesem ,Freiluft-Museum' mit Dom, Rathausfassade und Heresbachdenkmal", so die Befürchtung von Gertrud Liman und ihren Mitstreitern, werde das Stadtmodell untergehen. Die Stadt allerdings hält den Großen Markt nach wie vor für geeignet.

Wie dem auch sei: Der mit auswärtigen Experten besetzte Gestaltungsbeirat wird sich der Sache annehmen und alle drei Standorte unter die Lupe nehmen. Pünktlich vor der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Stadtmarketing am Donnerstag, 26. November, 16.30 Uhr, soll das Empfehlungsschreiben des Gestaltungsbeirates vorliegen, das dann von der Politik diskutiert wird.

Gertrud Liman, die dann von Vize Christiane van Deest vertreten wird, hofft inständig, dass im Ausschuss eine Entscheidung getroffen wird, um anschließend auf die Sponsoren zugehen zu können. Wie gesagt, die Zeit drängt.

(RP)
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