Wesel Stadtjubiläum: Was das Museum plant

Wesel · Unterhaltsam, berührend, spannend soll es in dem Programm zugehen, das das Preußen-Museum erarbeitet hat.

 Im Verwaltungstrakt hängt ein Gemälde des Porträtmalers Jan de Baen. Es zeigt Johann Moritz von Nassau-Siegen.

Im Verwaltungstrakt hängt ein Gemälde des Porträtmalers Jan de Baen. Es zeigt Johann Moritz von Nassau-Siegen.

Foto: Markus Weissenfels

2016 - das ist das Jahr, in dem Wesel seinen 775. Geburtstag feiert. 775 Jahre Stadtrechte stehen auch im Mittelpunkt der ersten Ausstellung im wieder eröffneten Preußen-Museum, voraussichtlich ab Ende August. Dann heißt es: Vom gastlichen Wesel und vom Unteren Niederrhein - Schätze, die Geschichte(n) erzählen. In erster Linie geht es um die Kreisstadt, wobei auch versteckte Spuren der Weseler Historie aufgezeigt werden und eine Einbindung in die Region erfolgt.

Es wird sowohl unterhaltsam als auch berührend und manchmal tragisch zugehen, verspricht Museumsdirektor Dr. Veit Veltzke schon jetzt. Denn sein Team arbeitet bereits kräftig an der Jubiläumsschau im neu ausgerichteten Museum, das nun in der Hand des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ist.

Bis Ende Februar 2017 sollen die Exponate zu sehen sein. Eines davon hängt bereits im Verwaltungsbereich an der Wand. Es handelt sich um ein Gemälde des niederländischen Porträtmalers Jan de Baen, das in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden ist und den niederländischen Gouverneur und brandenburgischen Statthalter von Wesel und Kleve, Johann Moritz von Nassau-Siegen, zeigt. Er sei ein kluger Politiker und großer Bauherr gewesen, sagt Veltzke, zudem sehr um Ausgleich bedacht. Und er verweist auf die von ihm renovierte Schwanenburg in Kleve sowie den dortigen Tiergarten. Das Gemälde wurde dem Museum von einem Kunsthändler angeboten und wird wohl bald in den Fundus übergehen.

Hinzu kommen viele Dinge, die auch die Weseler nicht wissen oder kennen, verrät Veltzke weiter. Vielfach handele es sich um hoch bedeutende historische Relikte. Die Stadt Wesel wird selbstverständlich auch einiges aus ihrem Bestand zur Schau beitragen. Sie ist finanzielle Kooperationspartnerin.

Und auch von der katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus wird eine Leihgabe erwartet, ein Porträt von Adolf I., Herzog von Kleve (1373-1448). Er wurde in der Kartause auf der Grav-Insel begraben und 1590 in der Dominikanerkirche zu Wesel, heute Mariä-Himmelfahrt-Kirche, bestattet, nachdem das Kartäuserkloster zerstört worden war. Auch seine Gattin, Maria von Burgund (1393-1463), fand hier ihre letzte Ruhestätte, zusammen mit weiteren Angehörigen des herzoglichen Hauses. Veltzke möchte Adolf I. als Persönlichkeit erlebbar machen.

Der Museumschef freut sich über die Zugehörigkeit des Museums zum Landschaftsverbandes Rheinland. Zum einen, weil das Preußen-Museum nun zum Netz der LVR-Museen gehört, wo es regelmäßig Abstimmungsgespräche gibt, zum anderen, weil ihm nun ein angemessener Etat für Sonderausstellungen und Ankäufe zur Verfügung stehe.

Mit Jessica Praest gibt es jetzt auch wieder eine Verwaltungsleiterin.

(P.H.)
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