Wesel Stadt steckt 2,5 Millionen Euro in Schulen

Wesel · Der Fachbereich Gebäudeservice legt Prioritätenliste für Sanierungen vor. Die Politik berät heute in einer Woche.

 Die Grundschule an der Böhlstraße bekommt nicht nur einen nagelneuen Anbau (hinten links im Bild), sondern im nächsten Jahr auch neue Fenster.

Die Grundschule an der Böhlstraße bekommt nicht nur einen nagelneuen Anbau (hinten links im Bild), sondern im nächsten Jahr auch neue Fenster.

Foto: Malz

Ginge es allein nach Anita Timmreck, der Leiterin des Fachbereichs Gebäudeservice, dann würden im nächsten Jahr eine ganze Reihe von eigentlich längst notwendigen Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten an städtischen Gebäuden durchgeführt. Doch weil die finanzklamme Stadt zum Sparen verdammt ist, um nicht in die Haushaltssicherung zu schlittern, wird 2016 zunächst das Allernötigste in Angriff genommen. Kostenpunkt: mehr als 2,5 Millionen Euro. Wobei der städtische Haushalt "nur" mit etwas mehr als 1,5 Millionen Euro belastet wird, weil knapp eine Million Euro aus dem aktuellen Förderprogramm nach dem sogenannten Kommunalinvestitionsförderungsgesetz kommen. Das Geld ist schwerpunktmäßig für die energetische Sanierung von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen vorgesehen.

Vor diesem Hintergrund hat das Team von Anita Timmreck eine umfangreiche Liste von Maßnahmen zusammengestellt, die der Politik am Dienstag, 24. November, während der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Gebäudeservice ab 16.30 Uhr im Ratssaal vorgestellt wird. In zahlreichen Schulen sollen unter anderem Flachdächer saniert, alte Fenster ausgetauscht und WC-Anlagen erneuert werden. Wobei auffällt, dass das Andreas-Vesalius-Gymnasium weiterhin auf den mehrfach schon von Eltern und der Schulleitung geforderten Umbau der Mädchentoiletten warten muss. "Unsere Aufgabe war es, zu priorisieren. Wir würden natürlich gerne mehr machen. Und wenn es politischer Wille sein sollte, dann werden wir auch sehr gerne die Mädchentoiletten am AVG noch in Angriff nehmen", so Timmreck.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass an der Martini-Hauptschule, die nach dem Willen des Linksbündnisses SPD, Grüne, Linke und WWW/Piraten in den nächsten Jahren auslaufen wird, die zweifelsohne unansehnliche WC-Außenanlagen für Mädchen aus den 70er Jahren für 50.000 Euro erneuert werden sollen. Auch ein Teil der 40 Jahre alten Fenster im Altbau (Kostenpunkt: 100.000 Euro) stehen auf der Prioritätenliste ganz oben. "Es wäre jetzt einfach viel zu früh, dort kein Geld mehr in den Haushalt einzustellen, da ja auch noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen wurde, welche Schulgebäude in der Innenstadt für die Gesamtschuldependance genutzt werden sollen. Wir werden die ganze Sache aber einvernehmlich abstimmen mit dem Fachbereich von Schuldezernent Daniel Kunstleben", so Timmreck.

Und das sind die größten Posten der Prioritätenliste: Erneuerung der Trinkwasser- und Sanitärleitungen in der Sporthalle Ost: 200.000 Euro; Erneuerung der Fenster inklusive Heizungskontakte und Sonnenschutz an der Gesamtschule: 200.000 Euro; Erneuerung der Duschen in der Turnhalle Realschule Mitte: 150.000 Euro; Entsorgung von schadstoffhaltigen Baustoffen, die bei den Umbauarbeiten der Mensaerweiterung am Konrad-Duden-Gymnasium gefunden wurden: 120.000 Euro; Erneuerung der reparaturanfälligen Fensteranlagen in der Innenstadt-Grundschule Böhlstraße, die die heutigen Anforderungen des Wärmeschutzes nicht entsprechen: 110.000 Euro.

(RP)
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