Wesel Stadt installiert 40 zusätzliche Radständer

Wesel · Um Dieben das Leben schwerzumachen, müssen Räder an Laternen oder spezielle Bügel gekettet werden. Doch davon gibt es in Wesel viel zu wenige. Das beklagt auch der ADFC. Doch schon im Herbst soll alles besser werden.

 So wie hier am Großen Markt fehlen überall in der Stadt Fahrradbügel, an denen Zweiräder mit robusten Schlössern so befestigt werden können, dass sie für potenzielle Diebe uninteressant werden.

So wie hier am Großen Markt fehlen überall in der Stadt Fahrradbügel, an denen Zweiräder mit robusten Schlössern so befestigt werden können, dass sie für potenzielle Diebe uninteressant werden.

Foto: Klaus Nikolei

Kreisweit werden pro Jahr rund 2500 Fahrräder geklaut. Um Dieben die Arbeit so schwer wie möglich zu machen, rät die Polizei, Hinterrad und Rahmen mit einem stabilen Schloss mit einem festen Gegenstand - an einer Lampe, an einem Bügel oder mit einem Baum - zu verbinden. Dann sei man gegen Diebstahl gut geschützt. Doch wer in der fahrradfreundlichen Stadt Wesel auf zwei Rädern unterwegs ist, wird feststellen, dass die dafür nötigen Radbügel rar sind. Vor der Stadtinformation auf dem Großen Markt beispielsweise, Anlaufstelle für radelnde Touristen, gibt es praktisch gar keine. Stattdessen sind Räder vor den Laternen an der Trapp-Zeile festgekettet. Kein wirklich schöner Anblick.

Mangelware sind Radbügel beispielsweise auch auf dem Kornmarkt oder vor dem Kreishaus. Dort sind, vor allem bei schönem Wetter, die Radständer alle belegt. Wer keinen mehr ergattert, muss sehen, wo er sein Rad so abstellt, dass es nach dem Behördengang noch da ist.

Genau diesen Mangel an Radständern beklagt Renate Müller, die Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Wesel. "Wir haben über dieses Thema schon mehrfach mit der Stadt äußerst mühsame und am Ende manchmal auch frustrierende Gespräche geführt. Denn es heißt immer, man müsse die Sache weiterleiten - und dann passiert doch nichts", beklagt sie. Renate Mülleselbst kettet ihr Fahrrad an Markttagen - wegen fehlender Alternativen - an ein Gitter vor der Volksbank Rhein-Lippe. Sie könne nur davor warnen, zwei Räder aneinanderzuketten. "Werden sie dann entwendet, ist nur eines versichert. Denn es handelt sich nur um einen Diebstahl", sagt sie.

Doch es gibt Hoffnung auf baldige Besserung. Wie Citymanager Thomas Brocker auf Anfrage gestern mitteilte, sollen demnächst mehrere zusätzliche Radbügel aufgestellt werden. Das wisse er von Wesels Fahrradbeauftragtem Michael Blaess. "Die Installation von zusätzlichen Radständern ist auch ein Punkt in unserem Tourismuskonzept. Denn als fahrradfreundliche Stadt sind nicht nur Radwege und deren Zustand wichtig, sondern es müssen auch die anderen Gegebenheiten stimmen", so Brocker. Und dazu zählt er zum Beispiel auch eine ausreichende Anzahl an Radständern. Wichtig aus seiner Sicht ist, dass zusätzliche Bügel herausnehmbar sein müssen, um diese bei Veranstaltungen auf der Fußgängerzone schnell und einfach entfernen zu können. Wann genau die Bügel an welchen Stellen eingebaut werden, dazu konnte Teamleiter Gottfried Brandenburg in Vertretung für den urlaubenden Michael Blaess gestern keine konkreten Angaben machen. Aber: "Es werden 37 bis 40 Bügel sein, die im Herbst an verschiedenen Stellen - vor allem aber in der Fußgängerzone - eingebaut werden", so Brandenburg. Die meisten davon werden "demontierbar" sein. Also ganz im Sinne des Citymanagers.

(RP)
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