Lokalsport Trainer Wieggers wirft bei Rheingold das Handtuch

Niederrhein · Von Aufbruchstimmung und einem Neuanfang war beim VfB Rheingold Emmerich nach zwei verkorksten Spielzeiten in der Fußball-Kreisliga A, in denen lange um den Klassenerhalt gebangt werden musste, vor dem Saisonstart die Rede. Der Traditionsclub schien den Worten mit dem neuen Trainer Holger Wieggers Taten folgen zu lassen. Das Team stand nach fünf Spieltagen ungeschlagen mit elf Punkten auf Platz vier. Seitdem ging's rapide bergab. Die Talfahrt gipfelte nach sieben Partien mit nur zwei Zählern im Rücktritt des Trainers. Wieggers warf das Handtuch.

Der 47-jährige Coach hatte am Sonntag nach dem 1:7 gegen den SV Rees, der dritten happigen Heimpleite in Folge nach dem 1:10 gegen BW Dingden und dem 0:3 gegen Fortuna Millingen, gegenüber Fußball-Obmann Thorsten Thüß erklärt, dass er zurücktreten will. Thüß bat Wieggers, eine Nacht darüber zu schlafen. Doch für den Übungsleiter gab's kein Zurück.

Der Vorstand traf sich gestern Abend, um über einen Nachfolger zu beraten. Einen Kandidaten gab's da noch nicht. "Wir haben keinen Plan B in der Tasche. Wir wollten längerfristig mit Holger Wieggers zusammenarbeiten. Die Trainerfrage hat sich für uns trotz der schlechten Ergebnisse der letzten Wochen nicht gestellt", sagte Thüß.

"Die letzten drei Heimspiele waren enttäuschend, zumal viele alte Rheingolder nach langer Zeit wieder unter den Zuschauern waren. Der Hebel muss jetzt schnell umgelegt werden. Doch ich sehe mich dazu nicht in der Lage", sagte Wieggers. Der 47-Jährige kann sich derzeit nicht vorstellen, weiter als Coach zu arbeiten. "Ich denke, man wird mich nicht noch einmal als Trainer auf einem Fußball-Platz sehen." Er habe in 15 Jahren an der Linie nicht zum ersten Mal in einer Situation gesteckt, wie er sie jetzt beim VfB erlebt hat. "So etwas habe ich einige Male gemeistert. Doch jetzt fehlt mir die Power, zumal ich beruflich sehr stark eingespannt bin."

(josch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort