Lokalsport RV Brünen spürt den bundesweiten Trend

Hamminkeln · Der Reitsport hat Nachwuchssorgen. Das macht sich auch beim Oster-Ponyturnier der Jagdfalken bemerkbar. Nur gut 350 Nennungen sind für die Veranstaltung eingegangen. Früher gab es bis zu 1000 Meldungen für die Wettbewerbe.

 Die hochklassigsten Springprüfungen sind bei der Veranstaltung in Brünen noch gut besetzt. Doch bei vielen Wettbewerben gibt's nur kleine Starterfelder.

Die hochklassigsten Springprüfungen sind bei der Veranstaltung in Brünen noch gut besetzt. Doch bei vielen Wettbewerben gibt's nur kleine Starterfelder.

Foto: Markus Joosten

Der bundesweite Trend macht auch vor der Traditions-Veranstaltung des RV Jagdfalke Brünen nicht halt. Die Resonanz beim Pony-Turnier, das der Reitverein seit den 1960er-Jahren am Ostermontag organisiert, ist weiter rückläufig. Nur knapp 350 Nennungen sind für die 17 Prüfungen eingegangen, die am Montag ab 9 Uhr stattfinden. Vor zwei Jahren waren es noch 650. "Es mangelt bundesweit am Nachwuchs. Da bilden auch bei uns in der Region nur ganz wenige Vereine eine Ausnahme. Und das macht sich natürlich bei unserem Meldeergebnis bemerkbar", sagt Ralf Brücker, Turnierleiter bei der Brüner Veranstaltung mit Tradition.

Die Gründe dafür, dass immer weniger Kinder den Weg zum Reitsport finden, liegen für Brücker auf der Hand. "Die Ganztagsschule ist ein Problem, weil Reiten ein zeitintensiver Sport ist. Die Bereitschaft der Eltern lässt immer mehr nach, ihre Kinder zu unterstützen und an vielen Wochenenden schon morgens um sechs Uhr zu den Turnieren zu fahren. Und Reiten ist natürlich auch kein kostengünstiger Sport", sagt der Mann, der viele Jahre Vorsitzender der Jagdfalken war, ehe er sich vor einigen Wochen vom Amt an der Spitze des Vereins zurückgezogen hat. Als Turnierleiter ist er für den Club aber weiterhin im Einsatz.

Früher gab es mehr als 1000 Meldungen bei der Veranstaltung, bei der manch große Karriere begonnen hat. Dressurreiterin Isabell Werth, die bei Olympischen Spielen mittlerweile sechs Gold- und vier Silbermedaillen gewonnen hat, war in Brünen erstmals bei einem Pony-Turnier am Start. Eine Veranstaltungsart, die selten geworden ist. "Turniere nur mit Wettbewerben für Ponyreiter gibt es immer weniger", sagt Ralf Brücker. Immerhin drei sind es noch in der Region. Neben dem RV Jagdfalke Brünen bieten der RV Sankt Hubertus Obrighoven mit seiner Veranstaltung am 1. Mai und der RV Lippe-Bruch Gahlen mit seinem großen Pony-Festival im Herbst Turniere nur für den jüngsten Nachwuchs an.

Bei der Veranstaltung der Jagdfalken ist das Meldeergebnis trotz der insgesamt wenig zufriedenstellenden Resonanz in einigen Wettbewerben aber auch gut. "Gerade die höherklassigen Springwettbewerbe sind recht stark besetzt", sagt Barbara Fritzen, Pressewartin des Ausrichters. Zwei Springen der Klasse L stehen am Montag ab 15.15 Uhr zum Abschluss auf dem Springplatz an. In der Dressur gibt es eine Prüfung der Klasse L, bei der eine internationale Aufgabe geritten werden muss. "Da wird hochklassiger Sport geboten", sagt Ralf Brücker. Auch in diesem Wettbewerb stimmt das Meldeergebnis. 26 Teilnehmer wollen ab 13.30 Uhr in der Reithalle ins Dressurviereck gehen.

Johanna Kullmann vom RV Jagdfalke Brünen, die in der Pony-Dressur auch schon international gute Platzierungen erreicht, ist bei der Veranstaltung ihres Vereins allerdings nicht dabei. Grund: Die 14-Jährige startet ab Donnerstag bei einem Turnier in Joosland in den Niederlanden und will ihre Pferde für die Wettbewerbe dort schonen.

(RP)
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