Leichtathletik Nikolaus-Cross hält, was er verspricht

Wesel · Bei der 37. Auflage der Veranstaltung von GW Flüren gibt's jede Menge Schnee, Matsch und Regen. Die Teilnehmer freut's. Der 36-jährige Dave Mölders aus Kleve siegt bei seinem Debüt. Werner Kamps aus Hamminkeln wird Fünfter.

 Den Läufern gefielen trotz Schnee und Regens die Rennen über den Trimmdich-Pfad im Diersfordter Wald. Einige Teilnehmer gingen, wie Ralf Leidereiter (vorne), mit Spikes auf die Strecke, um auf rutschigem Geläuf einen besseren Halt zu haben.

Den Läufern gefielen trotz Schnee und Regens die Rennen über den Trimmdich-Pfad im Diersfordter Wald. Einige Teilnehmer gingen, wie Ralf Leidereiter (vorne), mit Spikes auf die Strecke, um auf rutschigem Geläuf einen besseren Halt zu haben.

Foto: Jürgen Bosmann

Das widrige Wetter war gestern nicht der größte Gegner von Thomas Wingerath. Der Leichtathletik-Abteilungsleiter des Hamminkelner SV hatte sich beim 37. Nikolaus-Crosslauf von GW Flüren im Hauptrennen über 7800 Meter entsprechend des Mottos mit einer roten Pudelmütze und einem künstlichen weißen Bart ausgestattet. Beim Rennen selbst hatte er dann weniger mit dem Nieselregen und der matschigen Strecke durch den Diersfordter Wald zu kämpfen. Sein Kostüm machte ihm wesentlich mehr zu schaffen. "Unter dem Bart war es fürchterlich warm. Ich habe fast keine Luft bekommen. Kommendes Jahr lasse ich mir lieber einen echten Bart wachsen", sagte Wingerath, der die Strecke in einer Zeit von 38:06 Minuten absolvierte.

Wesentlich schneller unterwegs war der spätere Sieger Dave Mölders von Marathon Kleve. Bei seinem Debüt in Flüren absolvierte der 36-Jährige den anspruchsvollen Parcours in 28:27 Minuten. Vom Startschuss weg lieferte sich Mölders mit Christoph Müller (TRC Essen, 28:41 Minuten) einen spannenden Zweikampf an der Spitze des 68 Teilnehmer großen Feldes. In der letzten von vier Runden setzte sich der Klever entscheidend von seinem einzigen Konkurrenten ab. "Es waren selbst für einen Crosslauf schwierige Bedingungen. Der Wechsel zwischen zahlreichen Hügeln und flacher Strecke zerrte an den Kräften. Aber es war ein tolles, abwechslungsreiches Rennen", sagte Mölders. Der Zweite gab sich hinterher als fairerer Verlierer. "Es ist keine Schande, gegen Dave den Kürzeren zu ziehen", sagte Müller. Schnellste Frau war Anke Lehmann (Nettetal) in 35:43 Minuten.

Für HSV-Langstreckler Werner Kamps, der in 34:20 Minuten Fünfter wurde, war die erreichte Zeit eher zweitrangig. Ihm bereitete sein Schuhwerk Probleme. "Ich war seit geraumer Zeit mal wieder mit Spikes unterwegs. Das war ungewohnt. Aber ich wollte einen Sturz auf dem rutschigen Boden vermeiden", sagte Kamps. Er lobte die Arbeit des Ausrichters, der im Vorfeld einiges unternommen hatte, um die Verletzungsgefahr für die Läufer zu minimieren. "GW Flüren hat die großen Löcher auf der Strecke mit Sand gefüllt. Der Verein hat wieder tolle Arbeit geleistet", sagte Kamps.

Insgesamt 198 Teilnehmer waren bei den vier Wettkämpfen über 100 Meter, 1000 Meter, 2400 Meter und 7800 Meter am Start. Damit lag die Resonanz zwar knapp unter dem Ergebnis der vergangenen Jahre. Für Hans Henschel, Sportwart der Leichtathletik-Abteilung von GW Flüren, war es dennoch ein gutes Ergebnis. "Mit unserer Veranstaltung füllen wir eine Nische aus. Wir erhalten viel Lob für unsere familiäre Atmosphäre", sagte Hans Henschel, der den kurzfristig erkrankten Abteilungsleiter Wolfgang Heyden vertrat.

Seiner Meinung nach hätte es kaum bessere Bedingungen für einen Crosslauf geben können. "Jede Menge Matsch und Schnee und dazu auch noch Regen – mehr Crosslauf geht kaum", sagte Henschel. Er glaubt, dass ein solcher Wettkampf einen Läufer "noch vielseitiger" werden lässt. "Bei so einem Rennen werden zahlreiche Fertigkeiten trainiert, die sonst etwas zu kurz kommen – zum Beispiel die Koordinationsfähigkeit."

(stgi)
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