Hamminkeln Spielzeug für Bosniens arme Kinder

Hamminkeln · Jürgen Kuran und Manfred Böing engagieren sich mit ihrem Verein Teddybären für Menschen im von Überschwemmungen gebeutelten Gebiet an der Save. Zum Weihnachtsfest wollen sie die Jüngsten beschenken.

Für Jürgen Kuran und Manfred Böing gibt es nichts Schöneres, als Kinder glücklich zu sehen. Die beiden Vorsitzenden des Vereins "Teddybären für die Kinder" waren kürzlich in Bosnien unterwegs, um die Ärmsten der Armen mit Hilfsgütern zu versorge. Es war der mittlerweile 73. Hilfstransport der Gruppe nach Zentralbosnien. Und der Konvoi hatte genau die Hilfsgüter im Gepäck, die im Augenblick in den von Überschwemmungen betroffenen Dörfern an der Save benötigt werden. Besonders dankbar war man vor Ort für die Hilfsmittel für Behinderte, die auf dem Spendenweg in Deutschland zusammengetragen wurden. Diese sind in Bosnien nur schwer zu bekommen und für viele Familien in dem Balkanland auch einfach zu teuer. "Das Elend in der Region ist unvorstellbar", sagt Kuran. Die Menschen dort hätten alles verloren: ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlage und ihre Arbeit. "Unser Verein arbeitet seit mittlerweile 20 Jahren daran, die Not in Bosnien zu lindern." Die Vereinsmitglieder seien aber auf Spenden angewiesen und unglaublich dankbar für jedes bisschen Unterstützung, das sie in Deutschland erhalten.

Die Franziskaner zum Beispiel haben für den letzten Transport Lebensmittel für die Armenküchen der Kirche zur Verfügung gestellt, die in der Unglücksregion eingerichtet wurden. Pater Johannes von der Hilfsorganisation St. Antoniusbrot berichtet, dass auch in Bosnien die Zahl der Bedürftigen, die auf die Armenküchen seiner Hilfsorganisation angewiesen sind, noch immer steigt. Ohne die Hilfe aus Deutschland können die Kircheneinrichtungen die Not und den Hunger der Bedürftigen nicht mehr stillen. Aus diesem Grund hat der Verein beschlossen, den nun anstehenden Weihnachtstransport zu einem Schwerpunktkonvoi für Lebensmittel, Hilfsmittel für gehandicapte Menschen und natürlich Spielzeug für die Kinder zum nahenden Weihnachtsfest zu machen.

"Wir wollen diesen Menschen, die alles verloren haben, ein schönes Weihnachtsfest ermöglichen", sagt Kuran. "Wenigstens zum Fest soll es den Leuten einmal an nichts mangeln."

Deshalb sei es auch so wichtig, möglichst viel Spielzeug zusammen zu bekommen. "Die Leute dort müssen schauen, dass sie überhaupt über die Runden kommen. Ihren Kindern Weihnachtsgeschenke zu kaufen, hat dort keinen Vorrang" Sie als Vereinsmitglieder seien aber der Meinung, dass jedes Kind der Welt Geschenke zu Weihnachten verdient habe. "Deshalb freuen wir uns besonders über Spielzeugspenden."

In Zentralbosnien wird das Dorf Bukowica zurzeit vom Orden der Franziskaner wieder aufgebaut. Dafür werden Baumaterialien für den Wiederaufbau von Häusern, Straßen und sozialen Einrichtungen benötigt.

Die Teddybären werden bei ihrem nächsten Besuch mit den Franziskanern eine Bestandsaufnahme machen und Projekte entwickeln.

(RP/th)
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