Kreis Wesel SPD wittert Skandal um Burghofbühne

Kreis Wesel · Über das Verhalten der Jamaica-Kooperation (CDU, FDP/VWG und Grüne) im Kreistag Wesel zeigt sich die SPD-Kreistagsfraktion entsetzt. "Es stand die Abstimmung über einen fairen Kompromiss zur zukünftigen Finanzierung des Landestheaters Burghofbühne an, die das Überleben der Bühne über viele Jahre gesichert hätte", schreiben die Sozialdemokraten.

Zahlreiche Mitarbeiter der Burghofbühne seien in der öffentlichen Sitzung anwesend gewesen und hätten eine positive Entscheidung herbeigesehnt. Der Kompromiss habe vorgesehen, den Kreishaushalt dauerhaft um etwa 100.000 Euro jährlich zu entlasten, sich aber zukünftig anteilig an den Tarifsteigerungen der Personalkosten der Burghofbühne zu beteiligen. Hierbei sei es um einen bescheidenen niedrigen vierstelligen Betrag jährlich gegangen.

"CDU, FDP/VWG und Grüne verweigerten sich mit Unterstützung der gleichgesinnten AfD jedoch der Diskussion und setzten den Tagesordnungspunkt mit ihrer Mehrheit unbegründet von der Tagesordnung ab", kritisiert die SPD-Kreistagsfraktion. Dieses "kreative" Nutzen der Geschäftsordnung komme im Ergebnis einer Ablehnung gleich. Der Hintergrund sei nur zu offensichtlich: "Die Grünen scheinen ihrem Fraktionsvorsitzenden Hubert Kück auf seinem Weg, die Burghofbühne weiter zu knebeln, nicht mehr einheitlich folgen zu wollen. Die Jamaica-Mehrheit war gefährdet. Das musste verhindert und vertuscht werden; deshalb die feige Verweigerung, zu dem Tagesordnungspunkt eine Debatte führen und eine Abstimmung treffen zu wollen."

Die Leittragenden seien laut SPD die Mitarbeiter der Burghofbühne, die weiter um ihren Arbeitsplatz bangen müssten und fassungslos das Kreishaus wieder verlassen hätten.

"Wohlgemerkt", schreiben die Sozialdemokraten: Es gehe in der Sache nur um die Frage, wer zur Finanzierung der Mehrbelastung des Personalhaushaltes der Burghofbühne durch Tariferhöhungen beitrage: Alle Träger der Burghofbühne, oder alle Träger der Burghofbühne außer dem Kreis Wesel, den dies im kommenden Jahr rund 3000 Euro Kosten würde. "Vor allem über das hartleibige Verhalten der Grünen kann man nur entsetzt sein."

(RP)
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