Hamminkeln SPD für Wohnungsbau-Gesellschaft

Hamminkeln · Fraktion beantragt, in der neu zu gründenden Gesellschaft das Stadtmarketing anzusiedeln. Themen sollen die Bebauung der alten Sportplätze Brüner Straße und Dingden sein.

Nachdem die Verwaltung ein Entwicklungskonzept für Wohnen - unter anderem mit sozialem Wohnungsbau - und damit auch Stadtentwicklung vorgelegt hat, steigt die SPD-Fraktion auf diesen Vorstoß ein. Wie Fraktionsvorsitzender Jörg Adams mitteilte, wolle man den konzeptionellen Ansatz mit der Gründung einer Wohnungsbau- beziehungsweise Stadtentwicklungsgesellschaft umsetzen. Die Verwaltung werde beauftragt, diesen Schritt vorzubereiten. "Zweck der Gesellschaft ist eine sichere und adäquate Wohnungsversorgung breiter Schichten der Bevölkerung. Die Gesellschaft soll ferner in den Bereichen Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing tätig sein", meint Adams. Damit hat die SPD auch Forderungen nach konzeptionellem Stadtmarketing aufgenommen, die im Bürgermeisterwahlkampf im vergangenen Jahr mehrfach eine Rolle gespielt hatten.

Konkret beziehen sich die Sozialdemokraten auf die seit Jahren umstrittene Entwicklung des ehemaligen Sportplatzgeländes an der Brüner Straße. Hier waren sie mit Plänen für eine Discounter-Ansiedlung an der schwarz-grünen Mehrheit gescheitert, die dort eine Ökohaus-Siedlung im Grünen sehen wollte. Von beiden gegensätzlichen Vorschlägen ist nichts mehr zu hören. Zuletzt favorisierte Bürgermeister Bernd Romanski sozialen Wohnungsbau, unter anderem zur Versorgung von Flüchtlingen. Die SPD versucht nun, Fakten zu schaffen und meint, dass das Projekt mit einer neu zu gründenden Gesellschaft zügig und nach eigenen Vorstellungen vorangetrieben werden kann.

Adams schreibt dazu: "Durch die Einbringung des Grundstücks an der Brüner Straße kann im Wege einer Sacheinlage bereits zum Einbringungszeitpunkt das Eigenkapital der Stadt gestärkt werden, ohne dass es dazu einer Veräußerung an Dritte bedarf. In der Folge könnten weitere Potenzialflächen, zum Beispiel der alte Sportplatz in Dingden, eingebracht und langfristig entwickelt werden." Anders gesagt: Die Stadt würde die Entwicklung in der Hand behalten, steuern und entsprechend Investoren einschalten. Adams sagt zur Begründung, dass aus Sicht der SPD der Blick auf die Wohnungsmarktentwicklung in Hamminkeln zeige, dass sich "der Markt nicht in allen Segmenten so entwickelt, um die Nachfrage angemessen befriedigen zu können".

Eine eigene Gesellschaft biete die Möglichkeit, "mehr Bewegung auf dem Immobilienmarkt zu erzeugen und gezielt die örtliche Wirtschaft zu stärken". Ebenso gehe es um Kostenvorteile, etwa niedrigere Fremdkapitalzinsen, Einbringung städtischer Grundstücke oder geringere Gewinnerwartung. Das könne man an die Mieter weitergeben. Die Fraktion streicht die soziale Komponente heraus, wenn sie auf preiswerte und attraktive Mietwohnungen für kinderreiche Familien, Alleinerziehende oder Senioren hinweist. Auch die Stadt soll durch die Geschäftsfelder der neuen Gesellschaft profitieren. Gemeint ist die Unterstützung bei Schulumbaumaßnahmen, Kita-Neubauten und umbauten oder die Abwicklung von Förderprogrammen. Vorausschauende Bodenvorratspolitik ist ebenfalls ein Stichwort. Die Stadt Hamminkeln als Alleingesellschafterin könne "von planungsbedingten Wertsteigerungen profitieren".

Um die Kosten zu begrenzen, soll die Gesellschaft laut SPD zunächst kein eigenes Personal vorhalten. Die Geschäftsführung soll aus der Stadtverwaltung in nebenamtlicher Funktion geleistet werden.

(RP)
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