Wesel/Dinslaken Sparkassen-Fusion ist juristisch besiegelt

Wesel/Dinslaken · Vertrag unterzeichnet: Wesel und Dinslaken firmieren ab 1. Januar als Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe.

 Die Vorsteher der Zweckverbände, Wilfried Limke (v.l.) und Mike Rexforth, mit den Sparkassenvorständen Friedrich-Wilhelm Häfemeier und Rolf Wagner sowie Stellvertreter Ingo Ritter

Die Vorsteher der Zweckverbände, Wilfried Limke (v.l.) und Mike Rexforth, mit den Sparkassenvorständen Friedrich-Wilhelm Häfemeier und Rolf Wagner sowie Stellvertreter Ingo Ritter

Foto: Malz

Die Sparkassen Wesel und Dinslaken sind auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft. Ab dem 1. Januar firmieren sie als Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe. Die juristischen Voraussetzungen für die Fusion wurden gestern mit der Vertragsunterzeichnung in Wesel geschaffen. Korrekt formuliert ist es eine "Vereinbarung über den Zusammenschluss der Sparkassenzweckverbände und die Aufnahme der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe durch die Verbands-Sparkasse Wesel".

In Zahlen ergibt das fürs neue Haus eine Bilanzsumme von 3,25 Milliarden Euro, 261.000 Kundenkonten, 821 Mitarbeiter, 31 Kunde-Center und 16 SB-Stellen sowie Kundeneinlagen in Höhe von 2,54 Milliarden und ein Kreditgeschäft von 2,5 Milliarden Euro. Der rechtlichen Fusion zum 1. Januar soll im September 2016 auch die technische folgen. Damit ist die Zusammenführung der EDV gemeint. Mindestens bis dahin sollen alle bisherigen Karten entsprechend ihrer Laufzeit gültig bleiben. Online-Banking bei den bisherigen Sparkassen bleibt ebenso möglich wie Verträge und Dokumente ihre Gültigkeit behalten. Über Details für die Kunden will die neue Sparkasse gesondert informieren.

Vorstandsvorsitzender Friedrich-Wilhelm Häfemeier (Wesel) sprach von einem "historischen Tag" nach einem Dreivierteljahr harter Arbeit. Jürgen Linz, Vorsitzender des Weseler Verwaltungsrates, zeigte sich überzeugt vom Erfolg der neuen Sparkasse für die Region und die Kunden, aber auch für die Vereine. Sein Dinslakener Pendant Dr. Michael Heidinger betonte die Rolle der Sparkasse für die Finanzierung mittelständischer Betriebe sowie als Förderer der Kultur. Vorstandsmitglied Rolf Wagner (Dinslaken) sagte, unter den Mitarbeitern sei "der Verschmelzungsprozess schon in vollem Gange". Stellvertreter Ingo Ritter (Wesel) sah mit einem Blick auf die Landkarte das zusammenwachsen, "was zusammengehört". Schermbecks vergleichsweise frischer Bürgermeister Mike Rexforth, als Vorsteher des Zweckverbandes Wesel, Hamminkeln, Schermbeck ein Unterzeichner, hätte es vor nicht allzulanger Zeit nicht für möglich gehalten, an so einem wichtigen Schritt beteiligt zu sein: "Die Unterschrift ist nachhaltiger als eine Inschrift auf einem Grabstein." Als schönen Nebeneffekt bezeichnete er es, dass die Bürgermeister von sechs Kommunen durch die Arbeit an der Fusion enger zusammengekommen seien. Voerdes Erster Beigeordneter Wilfried Limke, Vorsteher des Verbandes Dinslaken, Voerde, Hünxe, erinnerte daran, dass die Fusion von den Räten durchaus kritisch begleitet worden w ar.

Bekanntlich ist die finanzielle Schieflage des Dinslakener Hauses ein Grund für die Fusion. Vorstand Friedrich-Wilhelm Häfemeier strich als wichtigstes Ziel heraus, "die Niedrigzinsphase zu überleben". Dafür sollen nun auch personelle Synergien genutzt werden. Fusionsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Nach dem Überschreiten der juristischen Ziellinie beginne für die Beschäftigten jetzt der Marathonlauf, sagte Häfemeier. Damit meinte er die Arbeit am einheitlichen Auftritt: von Öffnungszeiten über Konditionen bis hin zum Marketing.

(RP)
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