Wesel Solarstrom profitabler durch neue Speicher

Wesel · "Schick die Sonne in die Verlängerung" ist das plakative Motto der Verbraucherzentrale. Sie wirbt damit für moderne Speichertechniken, damit Solarstrom rund um die Uhr im Eigenheim zur Verfügung steht.

 Die Verbraucherzentrale informiert auf Wochenmärkten in der nächsten Zeit über Speichertechnik und ihren Einsatz.

Die Verbraucherzentrale informiert auf Wochenmärkten in der nächsten Zeit über Speichertechnik und ihren Einsatz.

Foto: Pleul

Photovoltaik auf dem Dach und zeitlich befristete Einspeisevergütung für sauberen Strom - gut und schön und profitabel, doch die Eigenversorgung der Häuslebauer ist damit nicht zu schaffen. Aber die Speichertechnik entwickelt sich rasant, und mit einer Batterieeinheit, die im Keller nicht mehr als einen Quadratmeter Platz benötigt, lässt sich mittlerweile ein Eigenversorgungsgrad von 60 bis 70 Prozent erreichen. Rund um die Uhr und nicht nur, wenn es Sonne und Solarzellen wollen. Die Verbraucherzentrale NRW, aus ihrer Philosophie heraus der Förderung sauberer Energie verpflichtet, geht jetzt in die Offensive. Mit Info-Ständen ist sie bald auf sechs Wochenmärkten vertreten (siehe Info-Box). Die Kommunen - genauer: die, die über Klimaschutzmanager verfügen - springen gerne mit auf den Zug und fördern das Projekt.

So auch Christiane Buckemüller (Alpen): "Es ist eine gute Gelegenheit, Bürger über die Speichertechnik und den praktischen Einsatz zu informieren. Wir machen gerne mit. Denn je mehr Photovoltaik, desto mehr CO2-Einsparung."

Das hört Akke Wilmes von der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW gerne. "Schick die Sonne in die Verlängerung!" heißt der Slogan der Aktion, die zeigen soll, wie das Kunststück gelingen kann: nämlich tagsüber mit Solaranlage und Batteriespeicher den Strom einzusammeln, um nach Feierabend Laptop, Küchenmaschine, Fernseher und Co. zu betreiben. Mit zeitversetztem Sonnenschein sozusagen, klimafreundlich und immer verfügbar. Wer den Strom selbst herstellt, deckt heute 25 bis 30 Prozent des Eigenbedarfs. Der große Rest wird eingespeist. Doch irgendwann, wenn die Einspeisevergütung wegfällt, rechnet sich das nicht mehr. "Wir wollen nun die Bürger neugierig machen auf neue Speichertechnik und sie animieren, einen Berater ins Haus zu holen. Es geht dabei ums individuelle Nutzerprofil, wie die Stromlast über den Tag verteilt ist und welche Photovoltaik zu welchem Speicher passt", erklärt der Fachmann.

Wer in die Speichernutzung einsteigen will, findet ein großes Angebot vor, wie eine aktuelle Marktübersicht der Verbraucherzentrale zeigt. Mehr als 30 Anbieter sind darin verzeichnet. "Darin bestätigt sich der Trend fallender Preise", sagt Buckemüller. Doch Speicher ist nicht gleich Speicher. Es gibt Blei-Batterien und Lithium-Ionen-Varianten, es gibt bis Ende Juni noch Förderkredite, zu beachten ist auch die steuerliche Behandlung. Tiefergehende Informationen bietet Willmes bei einem Vortrag am Donnerstag, 16. Juni, ab 18 Uhr in der Verbraucherzentrale Wesel, Wilhelmstraße 5 bis 7.

(RP)
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