Wesel So soll der Verkehr "Am Schwan" fließen

Wesel · Stadtentwicklungsausschuss: Volksbank will Leuchtreklame am Großen Markt erneuern. Doch eine Mehrheit ist dagegen.

Seit mehr als zwei Jahren diskutiert die Politik in Wesel schon über das angedachte Baugebiet "Am Schwan" im boomenden Stadtteil Lackhausen. Gestern nun wurde im Stadtentwicklungsausschuss ein wichtiger Schritt in Richtung Baustart gemacht. Denn einstimmig haben die Ausschussmitglieder beschlossen, dass ein kleiner Teil des Anliegerverkehrs über die Konrad-Duden- und die Emmericher Straße abgeleitet werden soll, der Rest über den Hohen Weg und die Straße Am Schwan ("Variante 1"). Nur die Ulrich Gorris und Friedrich Hillefeld (beide Grüne) enthielten sich bei der Abstimmung. Sie sind bekanntlich generell gegen die Ausweisung des Neubaugebietes, in dem 70 Wohneinheiten einstehen sollen. Vornehmlich für junge Familien. Denn die, so ist zu hören, würde bei der Stadt und der Sparkasse Schlange stehen.

Doch bevor der Rat die endgültige Entscheidung über die Aufstellung des Bebauungsplanes fällt, wird die Verwaltung alle interessierten Bürger zu einer Infoveranstaltung in den Ratssaal bitten, wo ihnen der Aachener Verkehrsgutachter Christoph Helmert erklären soll, warum die "Variante 1" die beste Lösung ist für alle künftigen Bewohner und die Anlieger in den benachbarten Straßen. Anregungen und Wünsche der Bürger sollen übrigens noch in die Planungen einfließen.

Helmert hatte dem Ausschuss insgesamt sechs Varianten präsentiert und anhand von vielen Zahlen und Fakten deutlich gemacht, dass die Nummer 1 geeignet sei.

Themenwechsel: Die Volksbank Rhein-Lippe modernisiert aktuell ihre Hauptstelle am Großen Markt. Und das nicht nur im Gebäude selbst. Auch außen soll eine Leuchtreklame erneuert, ein Teil der Fassade bis ins Dachgeschoss illuminiert werden. Nun gibt es seit einigen Jahren eine Gestaltungssatzung, die einst vom Rat einstimmig beschlossen wurde. Die sieht unter anderem vor, dass beispielsweise Änderungen an Fassaden gewisse Voraussetzungen erfüllen müssen. Die Vorstellungen der Volksbank entsprechen der Gestaltungssatzung nicht.

Während die CDU geschlossen dafür plädierte, der Voba eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen, pochten alle anderen Parteien auf Einhaltung der Satzung. Unter anderem, weil ein Präzedenzfall befürchtet wird. "Ansonsten greift nämlich beim nächsten Mal der Gleichbehandlungsgrundsatz", gab Ausschussvorsitzender Helmut Trittmacher (SPD) zu bedenken. Das sah Sebastian Hense (CDU) anders: "Wir sollten von Fall zu Fall entscheiden und der Volksbank ihre Wünsche nicht verwehren." Doch die Mehrheit wollte es anders.

(RP)
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