Wesel Seit zehn Jahren ein Impulsgeber

Wesel · Die Weseler Demografische Gesellschaft will sich 2017 Nachbarschaftsprojekten widmen.

 Der Vorstand der WDG: Neithard Kuhrke, Wolfgang Hofacker, Margit Oesterling, Paul-Georg Fritz und Volker Haubitz (v.l.)

Der Vorstand der WDG: Neithard Kuhrke, Wolfgang Hofacker, Margit Oesterling, Paul-Georg Fritz und Volker Haubitz (v.l.)

Foto: Erwin Pottgiesser

Zehn Jahre Diskussionen und Dialog. Zehn Jahre Projekte für Groß und Klein. Zehn Jahre Einsatz für ein harmonisches und nachhaltiges Miteinander, für ein gutes Zuhause in Wesel. Seit 2006 setzt sich die Weseler Demografische Gesellschaft (WDG) für diese Ziele ein - und das mit Erfolg.

Der Verein, den die ehemalige Stadtkämmerin Gabriele Klug aus der Taufe gehoben und überparteilich etabliert hatte, ist heute wichtiger Impulsgeber bei der Bewältigung und Gestaltung des demografischen Wandels in der Stadt. "Bis zum Jahr 2040 wird Wesel in jedem Jahr 250 bis 400 seiner Bürger verlieren. Das ist ein Bevölkerungsverlust von 7,5 Prozent", sagt Wolfgang Hofacker, Schatzmeister der WDG. Er und seine Mitstreiter arbeiten dafür, dem entgegenzuwirken. Die Stadt soll attraktiv und lebenswert bleiben. Eine schwere Aufgabe in einer immer älter werdenden Gesellschaft. "1975 waren zwölf Prozent der Bevölkerung im Kreis Wesel älter als 65 Jahre. Im Jahr 2030 werden es 31 Prozent sein", so Hofacker.

Es gilt, aus den Bedingungen das Beste herauszuholen. Dafür belebt die WDG vor allem mit ihren "Weseler Gesprächen", die ein bis zwei Mal im Jahr stattfinden, die Diskussion zur demografischen Entwicklung. Bürger können mit Experten ins Gespräch kommen.

Auch das Stadtteilprojekt in Schepersfeld ist einer der Leuchttürme aus zehn Jahren Vereinsarbeit. Anregungen und Sorgen der Bevölkerung wurden aufgegriffen und in die Tat umgesetzt. Von Tempo-30-Zonen über abgesenkte Bürgersteige bis hin zu Hundekotbeuteln, um den Stadtteil sauber zu halten. "Wichtig waren auch die vier Stadtteilfeste, die die Menschen vor Ort erst zusammen und ins Gespräch gebracht haben. Denn darum muss es gehen, dass die Menschen in einem Gemeinwesen mitarbeiten und mitgestalten wollen", sagt Vorstandsmitglied Neithard Kuhrke.

Auch für 2017 plant die WDG zahlreiche Aktionen, die alle unter dem Titel "Nachbarschaft" stehen sollen. Denn solche Projekte, wie es eines schon im Zitadellenviertel gibt, will die WDG fördern und anstoßen. Dazu gehören aber auch Themen wie barrierefreies Wohnen und Bauen, bei denen der Verein eng mit dem Bauverein kooperiert.

Natürlich hat die WDG auch die jungen Weseler mit in ihre Arbeit integriert. In Abstimmung mit dem Projekt "Haus der kleinen Forscher" arbeiten die 32 Vereinsmitglieder dafür, Experten in Kindergärten und Grundschulen zu vermitteln, um den kleinen Bürgern das Interesse an Naturwissenschaften und Technik nahe zu bringen. Denn nur so wird die Arbeit vollständig. Die Arbeit für ein gutes Miteinander aller Generationen.

Wer sich in die Arbeit der Weseler Demografischen Gesellschaft einbringen möchte oder eine Idee für ein Projekt hat, kann sich beim Vorstand melden. Vorsitzender Paul-Georg Fritz ist per Mail erreichbar unter paul-georg.fritz@wesel.de. www.weseler-dg.de

(fzn)
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