Wesel Schroh antwortet auf Kritik aus CDU an seinem Austritt

Wesel · Mit einem offenen Brief hat sich Alt-Bürgermeister Jörn Schroh, der unlängst wegen der Flüchtlings- und der EU-Politik seinen Austritt aus der CDU angekündigt hatte, an Jürgen Linz und Sebastian Hense gewandt. Der Fraktionsvorsitzende und der Parteichef hatten Schroh für seinen Schritt bekanntlich kritisiert. Dieser antwortet nun, dass er "durchweg nur Zustimmung erhalten" habe. Immer wieder hätten ihn viele Menschen, nicht nur in Wesel, angesprochen. "Sie haben uns aus dem Herzen gesprochen, endlich hat jemand den Mut, das so zu sagen", schildert Schroh eine oft gehörte Aussage - auch von CDU-Mitgliedern.

An Linz und Hense gerichtet, sagt Schroh, sie mögen seinen Parteiaustritt mehr als Hilferuf, stellvertretend für viele Bürger verstehen, die nicht an die Worte glauben, "wir schaffen das". Die CDU, so Schroh weiter, stehe auch heute noch seinen politischen Ansichten am nächsten. Nur mit der derzeitigen Politik zur Flüchtlingsproblematik und zur EU sei er nicht einverstanden: "Da folge ich den Ansichten von Wolfgang Bosbach, der leider in seiner Partei auch nicht den notwendigen Rückhalt gefunden hat." Schroh würde sich freuen, wenn Linz und Hense mit seinem Austritt anders umgehen würden. Auch Kommentare und Stellungnahmen, die dazu in Facebook gepostet würden, müssten nicht alle ernst genommen werden. Vielleicht hätte man ihm Gelegenheit geben sollen, seine Ansichten vor der CDU vortragen zu können. Schroh: "Das alles mit dem Ziel, dass Deutschland bei Wahlen nicht weiter nach rechts driftet. Das wäre das Schlimmste, was uns passieren könnte. Vielleicht können Sie dabei mit Ihrer Arbeit auf Ortsebene helfen."

(RP)
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