Hamminkeln Schnelles Netz in Brünens Außenbereich

Hamminkeln · Die Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Brünen-Unterbauerschaft zeigt, wie Selbsthilfe und Strategie das Internet aufs Land bringen. Gestern wurde der Kooperationsvertrag mit Innogy unter Dach und Fach gebracht.

Das Gemeinschaftsprojekt "Schnelles Internet" zwischen der Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Brünen-Unterbauerschaft und der Firma Innogy steht kurz vor der Umsetzung. Zur Unterzeichnung des gemeinsamen Vertrages über den Kauf eines Leerrohrnetzes trafen sich die Vereinsmitglieder der Teilnehmergemeinschaft mit Vertretern von Innogy in Brünen. Damit ist der entscheidende Schritt auf dem Weg zum Anschluss ans digitale Netz getan. Nebenbei zeigt das Ergebnis, wie sich durch Zusammenschluss von Interessenten und kluger Strategie auch der Außenbereich an die Datenautobahn anschließen lässt.

Christian Quik, Initiator des Glasfaserprojektes, der zur Vertragsunterzeichnung zu sich in die Hofscheune eingeladen hatte, freut sich über die Entwicklung des Projektes: "Wir hoffen auf schnelle Genehmigungsbescheide der Behörden, damit wir mit den Bauarbeiten im Juni beginnen können und die hier ansässigen Privatleute und Unternehmer bald in den Genuss der schnellen Breitbandtechnik mittels Glasfaser kommen." Rainer Hegmann, Leiter Hauptregion Rhein-Ruhr der Innogy, war eigens in die Unterbauerschaft geeilt, um die Besonderheit des Kooperationsvorhabens zu unterstreichen. Er sieht weiterhin einer guten partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Teilnehmergemeinschaft mit Innogy entgegen und sagte: "Mit dieser gemeinsamen Maßnahme gehen wir erstmalig neue Wege. Durch das große Engagement der Bürger, selber aktiv mit Hand anzulegen, erhält das Projekt erst seine Wirtschaftlichkeit und kann so in der sehr ländlich strukturierten Gegend realisiert werden."

Seit Oktober vorvergangenen Jahres machen sich die Vorstandsmitglieder der Teilnehmergemeinschaft, bestehend aus dem Vorsitzenden Christian Quik, stellvertretenden Vorsitzenden Axel Eimers, Kassenwart Oliver Tegründe, Schriftführer Michael Holsteg und den Beisitzern Dr. Peter Heil, Bernd Mölls-Hüfing, Patrick Tellmann, Daniel Tegründe und Stefan Lamers für ihre Ortschaft stark.

Das Ergebnis wird nun sein, dass in Eigeninitiative der dort lebenden Bürger rund 17 Kilometer Leerrohre in den Boden eingepflügt beziehungsweise eingebracht werden. Das dabei neu entstehende Leerrohrnetz wird dann an Innogy verkauft, die ihrerseits die Glasfaserkabel vom Verteilnetzbetreiber Westnetz in die Leerrohre einziehen lässt. Rund 80 Glasfaseranschlüsse sollen in der Unterbauerschaft neu geschaffen werden, um das technisch veraltete und langsame Kupfernetz abzulösen. Die Anschlüsse wollen die engagierten Nachbarn ebenfalls in Eigenregie bis in das jeweilige Haus verlegen. "Aktuell gehen wir von einer kompletten Fertigstellung im Oktober 2017 aus", sagte Quik gestern.

Mit der Glasfaserleitung sind dann - je nach gewähltem Tarif - Geschwindigkeiten mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde (Download) möglich. Im Gegensatz zu kabellosen Verbindungen ist die Übertragungsrate wetterunabhängig möglich, und die Bandbreite ist nicht abhängig von der Anzahl anderer Internetnutzer und der Leitungslänge. Derzeit haben die Bürger bei den Highspeed-Produkten die Tarifwahl zwischen den hohen Geschwindigkeiten von 25, 50, 100 oder sogar 300 Megabit pro Sekunde.

Für alle Tarife gilt eine Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Innogy-Stromkunden profitieren von einem Preisnachlass. Das Besondere ist: Der Vertrag kann innerhalb der ersten drei Monate jederzeit gekündigt werden.

(RP)
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