Hamminkeln Schlosser mit Stromprüfung

Hamminkeln · Viktor Schmänk (77) in Dingden wurde gestern mit dem Goldenen Meisterbrief fürs Schlosserhandwerk ausgezeichnet. Weil zur väterlichen Firma auch ein Elektrobetrieb gehörte, legte er einen zweiten Meister nach.

Großer Tag für Viktor Schmänk (77). Rainer Theunissen, Obermeister der Metall-Innung, hat dem Schlossermeister in Dingden gestern den Goldenen Meisterbrief überreicht. Fast 40 Jahre hatte er seinen Betrieb geführt, bis er vor zwölf Jahren die Schlosserei an seinen Sohn Christoph weitergab – ganz wie's seit Generationen üblich war in der Handwerker-Familie.

Angefangen hatte alles mit Heinrich Schmänk, dem Großvater des Jubilars. Dieser war Mühlenbauer am Hövel gewesen. Dessen zweitältester Sohn Anton hatte zuerst noch beim Mühlenbau mitgeholfen, sich aber bereits um die Schlosserei im väterlichen Betrieb gekümmert. Nachdem er geheiratet hatte, legte Anton Schmänk 1922 den Grundstein für den heutigen Betrieb. Viktor Schmänk ging ab 1947, nachdem er die Katholische Volksschule in Dingden besucht hatte, bei seinem Vater in die Lehre. Der hatte damals noch eine Konzession für einen Elektroladen.

"Lust auf Landmaschinen"

Als er ausgelernt hatte, wollte der junge Bursche "raus aus der Hütte, mal was anderes sehen", getrieben von der "Lust auf Landmaschinen". So zog's ihn nach Mannheim und ins Sauerland zu namhaften Firmen wie Lanz. 1958 baute er den Meister als Schlosser in Lüneburg, zwei Jahre später kehrte Viktor in die Heimat zurück und übernahm den Betrieb seines Vaters.

Um auch das Elektrogeschäft weiterführen zu können, legte er den Meister als Elektroinstallateur nach. Mit der Zeit hat sich viel verändert. "So fuhr ich anfangs noch mit der Fiets zu den Bauern, hinten den Werkzeugkasten, auf der Stange die Tasche und am Lenker den Rest. Mit dem Goliath-Dreirad ging's später motorisiert voran." Die Arbeit an Landmaschinen nahm in den 60er Jahren rapide ab. Vater und Sohn verstanden sich prima. "Lot den moal, den maakt dat wall richtig", hieß es, wenn Junior wieder mit 'ner neuen Idee kam.

Wachstum war der Kurs der frühen Jahre. "1964 war das Haus fertig, 1972 mussten wir die Werkstatt bereits vergrößern." Hinzu kamen Ausbauten am Haus, in dem heute auch Sohn Christoph Schmänk mit Frau Ute und den Töchtern Marie und Luisa wohnt.

Der Goldmeister hat 32 Lehrlinge ausgebildet, sowohl als Schlosser wie als Elektroinstallateur. Zeitweilig hat er zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Nachdem Christoph den Meister als Metallbauer gemacht hat, war ein Nachfolger für die Schlosserei gefunden. Den Elektrobereich übernahmen zwei ehemalige Gesellen. "Die haben bei uns gelernt und sind wirklich gut."

(RP)
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