Hamminkeln Schlierf: "Kein Stadtteil wird vernachlässigt"

Hamminkeln · Bürgermeister Holger Schlierf hat auf den offenen Brief des Dingdeners Franz-Josef Keiten zur Dependance der Gesamtschule in Dingden geantwortet. Der scheidende Verwaltungschef betont darin, das "kein Stadtteil vernachlässigt und niemand unter falsch verstandenem ,Zentralismus' zu leiden haben darf". Solch eine Entwicklung stehe auch nicht an. Bei allen Bewertungsunterschieden sei man im Ziel einig: "Es geht hier darum, dass in Hamminkeln zur Nachfolge von hervorragenden Real- und Hauptschulen eine ebenso gute Gesamtschule installiert wird, die für alle Stadtteile in ganz Hamminkeln auf lange Sicht ein unglaublich wichtiges Standortmerkmal darstellt und sogar darüber hinaus in die Region ausstrahlen wird."

 Der scheidende Verwaltungschef: Bürgermeister Holger Schliefer

Der scheidende Verwaltungschef: Bürgermeister Holger Schliefer

Foto: ema

Schlierf betont, dass die Gesamtschule nicht unter der Voraussetzung genehmigt worden sei, dass der Schulstandort Dingden bleibt, sondern unter der Annahme, dass mit der Dependance eine gute Schule entstehen könne. Inzwischen hätten die Schulleitung der Gesamtschule und Eltern (500 Unterschriften) Zweifel angemeldet, ob die Dependance-Lösung dem Qualitätsanspruch gerecht werden könne und plädieren für eine optimale Organisationsform. Schlierf: "Diese Bedenken kann man nicht einfach ignorieren. Das heißt nicht, dass es automatisch zu einer Änderung des Beschlusses kommen muss. Noch fehlen Kriterien, ob nicht doch eine Dependance-Lösung kreativ gestaltet werden kann." Das Schulinteresse müsse Vorrang haben, insofern seien alle Gesichtspunkte noch einmal zu überprüfen. Der Bürgermeister verteidigt auch den Vorstoß, eine Eltern-/Bürgerbefragung zu machen. Diese würde ein wichtiges Entscheidungskriterium darstellen und "die Wiederaufnahme der Debatte zur Dependancelösung legitimieren". Dafür seien Informationen erforderlich mit neutraler Aufarbeitung von Aspekten. Schlierf: "Nicht abgestimmte Veranstaltungen zu diesem Thema sind nicht unbedingt geeignet, ein vertrauensvolles Klima zu schaffen." Eine Entscheidung in der schulorganisatorischen Frage zu einer Dependance (Oberstufe oder 5. bis 6. Klasse) sei im November geplant.

Schlierf: "Ich werde diese Entscheidung nicht mehr prägend begleiten können. Aber die Verwaltung hat Zahlenwerke und Gegenüberstellungen von Kosten vorgelegt. Alle Unterlagen dazu ergeben, dass grundsätzlich in bautechnischer, finanzieller und auch organisatorischer Hinsicht alles möglich ist. Das macht die Entscheidung nicht leichter."

(thh)
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