Schermbeck Schermbeck hat "Bündnis für Blödsinn"

Schermbeck · Superstimmung und kreative Ideen gab es beim 17. Schubkarrenrennen der Schermbecker Kolpingsfamilie.

 "Es gibt doch Leben auf dem Mars!", behauptete die Frauengruppe "Die Erleuchteten", die in diesem Jahr als "Schneeflocken" über den Schlopi-Ring wirbelten.

"Es gibt doch Leben auf dem Mars!", behauptete die Frauengruppe "Die Erleuchteten", die in diesem Jahr als "Schneeflocken" über den Schlopi-Ring wirbelten.

Foto: Scheffler

Ein farbenprächtiges Bild bot sich mehr als 2500 Zuschauern, die gestern Nachmittag zum Altschermbecker "Schloss-Pipi-Ring" kamen, um ein spannendes Schubkarrenrennen mitzuerleben. Bahn-Chef Guido Heßbrüggen strahlte. Für das 17. Schubkarrenrennen, das die Kolpingsfamilie in der Nachkriegszeit veranstaltete, hatte Petrus ideales Laufwetter beschert.

 Der Kegelclub "Einer steht immer" fuhr mit Drache über die Schlopi-Ring

Der Kegelclub "Einer steht immer" fuhr mit Drache über die Schlopi-Ring

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Vom Parkplatz an der Gesamtschule aus führte das Kolping-Organisationsteam den Zug der 19 Karren zum Marienheim und anschließend über die Erler Straße zum Startplatz an der oberen Schlossstraße. Die Blaskapelle "Einklang" heizte das Rennfieber mächtig an.

 Der Altschermbecker Freundeskreis will die grüne Welle zu Kilian.

Der Altschermbecker Freundeskreis will die grüne Welle zu Kilian.

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In der ersten von mehreren Runden stellten sich die einzelnen Gruppen auf den Ring-Bahn vor, die von Franz Kreienkamp, Wolfgang Thiemann, Peter Hülsdünker und vom "Lehrling" Rainer Underberg vorbereitet wurde. In der zweiten Runde ging es um die Schnelligkeit. Als schnellste Gruppe raste die Nachbarschaft der Kilianstraße-Süd die Schlossstraße hinab, bog elegant in die Erler Straße ein, nahm windschnittig die Kleinespel-Imping-Kurve und bewältigte souverän den Anstieg zum Ziel bei Nappenfeld. 37 Sekunden reichten für den Sieg der Karre, bei deren Mottowahl "Minions love bananas" die Kinder ihren Müttern halfen.

 Viele Zuschauer säumten den Schlopi-Ring beim Schubkarrenrennen

Viele Zuschauer säumten den Schlopi-Ring beim Schubkarrenrennen

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Mit 39 Sekunden schaffte der Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Schermbeck den zweiten Platz und schaffte dabei mit seinem Modell des Berliner Flughafen eine Geschwindigkeit, von der die Berliner Steuerzahler nur träumen können.

55 Sekunden benötigte der Kegelclub "Wicki und die starken Männer" und erzielte mit seiner Karre "Bushaltestelle Kreisverkehr" nicht nur den dritten Platz, sondern auch viel Beifall für seinen Beitrag zur Schermbecker Lokalpolitik. Die Bewunderung für die schnelle Baumaßnahme am Heggenkamp wurde ergänzt um das Bedauern, dass die Gemeindeverwaltung seit Monaten keine Müllkübel installiert bekommt.

Während der wesentlich langsameren nachfolgenden Runde, die über eine Wippe und eine Rampe führte, zum Greifen nach der Mettwurst in luftiger Höhe nötigte, hatten die Zuschauer Gelegenheit, den Einfallsreichtum der Karrenbauer zu bewundern. Und diese waren einige der Schubkarren-Themen:

Lokalpolitische Satire bescherte die Gruppe "Frühschoppen & Friends" den Zuschauern mit seiner neuen Deutung des Fraktionsnamens BfB für "Briefe für Bürgermeister" und "Bündnis für Blödsinn". "Den Wagen können wir in vier Jahren sicherlich wieder verwenden, der verliert beim BfB-Vorsitzenden Roth nicht an Aktualität", zeigte sich Karren-Sprecher Martin Schulze überzeugt. Lokalen Bezug hatte auch die Karre der "Blähboys", die das Baugebiet "Wohnen mit Pferden" in Erinnerung riefen. Der Doppelkopfclub "Die Abgewixxten" rief die Griechenland-Krise in Erinnerung, die Gruppe "Querbeet" mit ihrer dieselfreien Karre die VW-Krise. Der Uefter "Sauf-Verein-Busenfreundinnen" (SVB) ließ den "SVB-Express" über die Erler Straße rollen. Der Kegelclub "Good wood" fand Schermbeck intergalaktisch gut. Der Kegelclub "Alten-WG" hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es den Politikern eines Tages noch gelingt, Grundstücke für die Errichtung von Altenwohnungen bereit zu stellen. Der "Altschermbecker Freundeskreis" ist es leid, beim Umzug immer von der roten Ampel am Rathaus ausgebremst zu werden. Die Jugendschießgruppe Altschermbeck lief als Schlümpfe über den Ring, einen Drachen baute der Kegelclub "Einer steht immer". Der Freundeskreis "Hurricane" setzte dem Festival in Scheeßel bei Bremen ein Denkmal.

(RP)
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