Schermbeck Schermbeck findet Platz für Flüchtlinge

Schermbeck · Nicht nur ein Grundstück östlich des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde steht künftig für Asylbewerber bereit, auch das Ecco-Hotel sowie eine Werkshalle in Bricht sollen genutzt werden. Idunahall wird ebenfalls geprüft.

 Auf der hellen, trapezförmigen Fläche unmittelbar rechts des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde und oberhalb des Neubaugebietes am Mühlenbach sollen möglichst schnell 16 Wohneinheiten zur Unterbringung von bis zu 160 Flüchtlingen entstehen.

Auf der hellen, trapezförmigen Fläche unmittelbar rechts des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde und oberhalb des Neubaugebietes am Mühlenbach sollen möglichst schnell 16 Wohneinheiten zur Unterbringung von bis zu 160 Flüchtlingen entstehen.

Foto: Scheffler

In nicht-öffentlicher Sitzung hat der Bau- und Liegenschaftsausschuss am Dienstag bei nur einer Gegenstimme Maßnahmen beschlossen, die kurzfristig zur Lösung der Raumnot bei der Unterbringung von Flüchtlingen beitragen und langfristig einen Beitrag leisten können zur Lösung von Problemen, die sich aus der demografischen Entwicklung der Bürgerschaft ergeben.

Bürgermeister Mike Rexforth und sein Stellvertreter Herbert Tekaat stellten gestern die geplanten Baumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Gesamtkonzept der Verwaltung zur Unterbringung von Flüchtlingen vor.

Derzeit leben 250 Flüchtlinge in Schermbeck. Im Rheinisch-Westfälischen Hof an der oberen Mittelstraße werden die Renovierungsarbeiten in der kommenden Woche abgeschlossen, so dass dort maximal 30 Flüchtlinge einziehen können. Aus dem Angebot von Privatvermietern steht Platz für weitere 30 Flüchtlinge zur Verfügung.

Nicht hinterherhinkend, sondern vorausschauend nachhaltig wollte die Schermbecker Verwaltung arbeiten und hat deshalb mit den Vorbereitungen für weitere Projekte begonnen. Zwei Projekte werden dabei parallel angegangen. Das ehemalige Ecco-Hotel an der Maassenstraße steht seit etwa drei Jahren leer. Die Gemeinde mietet das Hotel für sechs Monate an und sichert sich vertraglich eine nachfolgende Kauf-Option ab. Die finanziellen Mittel sind im Nachtragshaushalt bereits abgesichert. 45 Zimmer stehen dort zur Verfügung, nutzbar von etwa 80 Personen. Und eine Werkshalle neben dem Möbelgeschäft Rademacher in Bricht soll für zwei Jahre angemietet werden. Die Halle befindet sich in einem guten Zustand, etwa vergleichbar mit der Turnhalle an der Maximilian-Kolbe-Schule. Geringe Nachrüstungen sind erforderlich. Dort können etwa 80 Personen wohnen. Es stehen noch Kontrollen seitens der Bauaufsicht und des Brandschutzes an.

Auf dem Gelände der ehemaligen Dachziegelei Idunahall steht eine bereits umgebaute Werkshalle zur Verfügung, falls die Bauaufsicht und der Brandschutzbeauftragte zustimmen. Dort ist Platz für maximal 100 Personen. Es wird überlegt, ob dort ein karitatives Angebot wie Kinderbetreuung oder Sprachkurse angebunden werden kann.

Der Ausschuss hat den Ankauf eines Grundstückes östlich des Friedhofes der Evangelischen Kirchengemeinde an der Weseler Straße beschlossen. Die Hälfte der 10.600 Quadratmeter großen Fläche (siehe Luftbild) wurde auf Erbpachtbasis gekauft. Dort geht es nicht primär um die Unterbringung von Flüchtlingen. Für den Notfall könnten dort aber in den entstehenden 16 Wohneinheiten bis zu 160 Personen untergebracht werden. Die Gemeinde verfolgt in diesem Bereich aber die Zielsetzung, eine seit 20 Jahren in Schermbeck nicht mehr verfolgte Wohnungsbaupolitik zu betreiben. Man möchte dort Wohnraum schaffen für Menschen mit niedrigem Einkommen und damit bedürftigen jungen Familien die Chance einräumen, bei relativ hohen Grundstückskosten dennoch Wohnungseigentum in Schermbeck zu schaffen. Über Details der Bebauung berichten wir später.

Die vom Gemeindesportverband befürchtete und auch abgelehnte Nutzung der Maximilian-Kolbe-Schule als Unterkunft für Flüchtlinge ist damit zwar nicht endgültig vom Tisch, aber in weite Ferne gerückt und würde, wenn alle anderen Maßnahmen realisiert werden können, erst ab einer Zahl von mehr als 700 Flüchtlingen zum Tragen kommen.

(RP)
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