Hamminkeln Ringenberger für Wohnungen in Schule

Hamminkeln · Die Dorfgemeinschaft lehnt den Verwaltungsvorschlag ab, an den Neukirchener Erziehungsverein zu vermieten.

 Alte Grundschule in Ringenberg: Wie wird sie künftig genutzt?

Alte Grundschule in Ringenberg: Wie wird sie künftig genutzt?

Foto: RP

Die Dorfgemeinschaft Ringenberg hat sich in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag mit der Nutzung des alten Grundschulgebäudes im Ort befasst. Dies wird Thema am Donnerstag, 29. Juni, im Bauausschuss sein. In einer Stellungnahme schlägt die Dorfgemeinschaft vor, dass Baugelände entstehen soll. Ein Umbau in barrierefreie Wohnungen sei denkbar. Ein entsprechendes Konzept eines Ringenberger Unternehmers mit zehn Wohneinheiten plus neue Häuser liege der Stadt vor. Die Verwaltung schlägt aber vor, die leere Grundschule - sie wird nur für Deutschkurse genutzt - zu vermieten und Verhandlungen mit dem Neukirchener Erziehungsverein zu führen, um eine Förderschule zu errichten.

In Ringenberg gibt es zwar Baulücken, aber keine, die auf dem Markt zur Verfügung stehen. Ein Flächentausch für Bauland wie zuletzt in Brünen ist problematisch, weil denkbare Areal beim Hochwasser 2016 geflutet waren. Außerdem gibt es derzeit - anders als in Brünen - keine konkreten Bauinteressenten. Bürgermeister Bernd Romanski sagt: "Wir hätten in Sachen Bauland direkten Zugriff auf das Schulgelände, aber dass es kein Bauland gibt, ist falsch." Es gebe Baurecht für 25 Wohneinheiten. Er will im Ausschuss die Rahmenbedingungen darstellen. Die Finanzen sprechen aber gegen Wohnbau bei einem Wert samt Grundstück über 1,45 Millionen und Verkaufserlös von etwa einem Drittel. In einem Brief an den Bürgermeister erinnert die Dorfgemeinschaft an erste Vorstöße 2014. Wegen der aktuellen Entwicklung hätten sich die Vertreter der Dorfgemeinschaft noch einmal getroffen, um den Wunsch der Einwohner zur Nutzung des Grundschulgeländes zu beraten, so Vorsitzender Christof Schmidt-Rotthauwe. Die "überwiegende Mehrheit der anwesenden Mitglieder" hätten den Wunsch bekräftigt, das ehemalige Schulgelände zur Wohnbebauung zu nutzen. Die Dorfgemeinschaft begrüße die Pläne des Investors.

Der Neukirchener Erziehungsverein sieht im Schulgebäude beste Voraussetzungen für ein Förderschulangebot. 50 bis 60 verhaltensauffällige Kinder aus Hamminkeln, Wesel, Schermbeck und Hünxe sollen hier betreut werden. Die Verwaltung hat sich eine Förderschule in Moers-Repelen angesehen und zeigte sich beeindruckt. Für die optimale Nutzung muss der Grundriss der Schule geändert und investiert werden. Diese will der Erziehungsverein selbst leisten. Vorteil für die Stadt: Sie muss kein Geld ausgeben, um die Schule für die Vermietung herzurichten. Wohl würden die Mieten mit den Investitionen verrechnet. Fazit: "Durch diese Variante würde der Schulstandort erhalten bleiben und die Gebäudesubstanz über einen langen Zeitraum kostenneutral sichergestellt. Die Turnhalle wäre bei einer Nutzung als Schule ebenfalls dauerhaft gesichert." Den SV Ringenberg dürfte dies freuen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort