Wesel Rheinlandtaler für Weseler Historiker

Wesel · Günter Warthuysen wurde gestern im Ratssaal der Stadt Wesel vom Landschaftsverband geehrt.

 Im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland überreichte Anne Henk-Hollstein den Rheinlandtaler an Günter Warthuysen.

Im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland überreichte Anne Henk-Hollstein den Rheinlandtaler an Günter Warthuysen.

Foto: RP-Foto Scheffler

Zum Kreis jener Persönlichkeiten, die der Landschaftsverband Rheinland seit 40 Jahren wegen ihres besonderen ehrenamtlichen Engagements oder Verdienste um die rheinische Kultur mit dem Rheinlandtaler auszeichnet hat, zählt seit gestern auch der Weseler Günter Warthuysen. Zu den 60 Gratulanten im Ratssaal gehörten neben Warthuysens Familienmitgliedern auch Freunde, ehemalige Mitarbeiter und eine Reihe von Personen, denen in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls die Medusa als Rheinlandtaler überreicht wurde.

An Warthuysens berufliche Stationen erinnerte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Der in Emmerich geborene und ein Jahr später nach Wesel umgezogene Warthuysen wurde bei der Stadt Wesel zum Verwaltungsangestellten ausgebildet. "Bereits 1961 wurden Sie zum stellvertretenden Amtsleiter der Kämmerei bestellt", erinnerte Westkamp. Und weiter: "Sie haben viel dafür getan, die stadt- und regionalgeschichtliche Entwicklung Wesels zu erforschen, sie ins Bewusstsein zu rücken und bekannter zu machen." Landrat Dr. Ansgar Müller lobte Warthuysen als einen Mann des Ausgleichs, erinnerte an dessen Engagement in der Planungsphase für das Preußen-Museum.

"Sie erhalten diese Ehrung in Würdigung ihrer jahrzehntelangen Leistungen auf dem Gebiet der Landes- und Regionalgeschichte", begründete Anne Henk-Hollstein als stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland nach einem kurzen Überblick über biografische Stationen Günter Warthuysens die Verleihung des Rheinlandtalers. Sie erinnerte an 30 historische Aufsätze, "die von großer Bedeutung für die stadt- und regionalgeschichtliche Forschung sind." Warthuysen habe Beiträge zur Geschichte der Stadt Wesel und des Unteren Niederrheins veröffentlicht, politik- und kulturgeschichtliche Studien, oft mit starkem religionsgeschichtlichen Einschlag, biografische Skizzen und Beiträge zur Postgeschichte. "Seine Arbeiten sind vielseitig und verraten doch Schwerpunkte", ergänzte Henk-Hollstein und verwies auf Warthuysens Forschungen zu den deutsch-niederländischen Beziehungen, zur Geschichte des Herzogtums Kleve und seiner Dynastie sowie zur Zeit des Großen Kurfürsten.

Warthuysen sei "nicht nur ein schreibender, sondern auch ein organisierender Historiker". Von 1997 bis 2014 gehörte er dem Vorstand der Historischen Vereinigung an. Seit 2003 sei er federführend für die Redaktion der Buchreihe "Wesel und der Untere Niederrhein" gewesen. Daneben hätten ihn auch Vereinigungen wie die Niederrhein-Akademie, der Willibrordi-Dombauverein und die Bürgerstiftung Historisches Rathaus zu ihren Mitgliedern gezählt. Im Ethikkomitee des Marienhospitals habe sich Warthuysen zwischen 2001 und 2012 für die interkulturelle und interreligiöse Verständigung engagiert.

Warthuysen seinerseits dankte in seiner Ansprache den Personen, die seine Forschungen in den zurückliegenden Jahrzehnten unterstützt hätten.

(RP)
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