Hamminkeln Retten und sichern in voller Montur

Hamminkeln · Spektakuläre Atemschutzübungen der Brandbekämpfer aus den sechs Löschzüge aus dem Stadtgebiet Hamminkeln.

 In Schutzanzügen und mit Atemgeräten mussten die Übungen von den Wehrleuten in Brünen absolviert werden.

In Schutzanzügen und mit Atemgeräten mussten die Übungen von den Wehrleuten in Brünen absolviert werden.

Foto: Hermann

Es qualmt so stark, dass man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen kann. Dann auch noch der Funkspruch: Eine Person wird vermisst. Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr der sechs Löschzüge aus dem Stadtgebiet Hamminkeln sind an diesem Samstag nach Brünen gekommen, um unter anderem so ein Szenario zu üben. Es ist eine Fortbildung zum Umgang mit dem Atemschutzgerät. Denn im Ernstfall kann jede Minute entscheidend sein.

Es ertönen Alarmsirenen und andere Akustiksignale, auch flackernde Lampen haben sie für die Simulation angebracht. Es soll eben möglichst realitätsnah sein. Mit einer Wärmebildkamera verfolgt Markus Macher den ersten Trupp, der hinunter in den verrauchten Keller eines leerstehenden Geschäftsgebäudes im Brüner Gewerbegebiet geht. Mit ihr sind wenigstens die Konturen der Männer erkennbar und so auch besser zu sehen, ob die Feuerwehrmänner Fehler machen. In dieser Form ist die Kamera nur eine Übungshilfe, doch auch im Ernstfall könnte sie, falls vorhanden, den Einsatzkräften helfen, erläutert Torsten Macher, Sprecher und Vize-Löschzugführer in Brünen.

Ein anderes Szenario befähigt die Männer nicht nur im Umgang mit dem Atemschutzgerät, sondern auch mit dem Chemikalienschutzanzug (CSA). "Man fühlt sich darin ein bisschen wie ein Michelin-Männchen", erläutert Macher. "Schon allein etwas vom Boden aufzuheben, ist eine Herausforderung", weiß er. In diesem Fall ist ein Gefahrgut-Lkw umgekippt, eine Leitung leckgeschlagen. Der erste Trupp von zwei Feuerwehrmännern soll nun ermitteln, um welchen Stoff es sich handelt und ob das Leck repariert werden kann. In ihrem Anzug, an dem auch Gummihandschuhe und Stiefel fest montiert sind, können sie sich nur schwer bewegen, geschweige denn kommunizieren. "Auch das Sichtfeld ist stark eingegrenzt", erläutert Macher. Es ist also schon ein wenig fies, als Daniel Oehmen, der bei dieser Übung den Einsatzleiter mimt, auch noch den Druck durchsagen lässt. Und dennoch ist die Abfrage des Sauerstoffgehalts eine wichtige Größe. Man muss schließlich wissen, wie viel Sauerstoff die Männer noch zur Verfügung haben und sie gegebenenfalls zurückholen.

Schließlich folgt ein zweiter Trupp, der mit dem Werkzeug das Leck beheben soll. Auch dies ist angesichts der sperrigen Handschuhe nicht einfach, aber die Feuerwehrmänner lösen die Aufgabe bravourös. Natürlich bekommen sie, wie die Ausbilder auch, direkt im Anschluss gesagt, was gut und was verbesserungswürdig lief, worauf besonders zu achten ist. Außerdem gab es ein Atemschutznotfalltraining. Insgesamt 20 Wehrleute der sechs Züge haben teilgenommen.

(ste)
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