Wesel Renovierungs-Discounter will nach Wesel

Wesel · Die Chancen stehen gut, dass in den seit Jahren verwaisten Ex-Max-Bahr-Baumarkt eine Tedox-Filiale einzieht.

 An der seit Jahren verwaisten Immobilie auf dem Eckgrundstück Nordstraße/Emmericher Straße war unter anderem Kaufland interessiert. Doch das Einzelhandelskonzept lässt die Ansiedlung von Lebensmittel-Discountern am Rande der Stadt nicht zu.

An der seit Jahren verwaisten Immobilie auf dem Eckgrundstück Nordstraße/Emmericher Straße war unter anderem Kaufland interessiert. Doch das Einzelhandelskonzept lässt die Ansiedlung von Lebensmittel-Discountern am Rande der Stadt nicht zu.

Foto: Klaus Nikolei

Seit Jahren schon steht der frühere Max-Bahr-Baumarkt an der Ecke Nordstraße/Emmericher Straße leer. Doch alles deutet darauf hin, dass dieser Leerstand in den nächsten Monaten verschwindet. Denn nach Informationen unserer Redaktion plant die Tedox KG, ein Einzelhandelsunternehmen im Baumarktbereich mit Sitz in Harste (Landkreis Göttingen), sich genau dort anzusiedeln. Die Tedox KG, die in Deutschland mehr als 110 Filialen betreibt, darunter auch in Moers und Oberhausen, bezeichnet sich selbst als Renovierungsdiscounter. Im Angebot sind unter anderem Bodenbeläge, Farben und Tapeten, Gardinen, Lampen, Haushaltswaren, Möbel, Heimtextilien und Teppiche im Niedrig-Preissegment.

Nachdem einige genehmigungstechnische Fragen im Weseler Rathaus mit dem Rechts- und dem Bauamt geklärt wurden, steht einer Ansiedlung nun eigentlich nichts mehr im Wege. Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung werden die Mitglieder des Stadtentwicklungs-, des Verkehrs- sowie des Wirtschaftsförderungs- und Grundstückausschusses am Dienstag, 9. Januar, 16.30 Uhr, in nichtöffentlicher Sitzung über die geplante Entwicklung auf dem ehemaligen Baumarkt-Gelände informiert.

"Wir sind guter Hoffnung, dass die Gespräche mit der Stadt ein gutes Ende finden", hieß es gestern beim Hamminkelner Hausverwaltungsbüro Ahrens. Dort wäre man froh, wenn die Neuvermietung möglichst schnell über die Bühne gehen würde. Denn das Gebäude muss geheizt, das Umfeld aufwendig in Schuss gehalten werden.

An dem Ex-Baumarkt, der einem irischen Geschäftsmann gehört, waren in der Vergangenheit vor allem Supermarkt-Discounter wie unter anderem Kaufland interessiert. Doch das Weseler Einzelhandelskonzept lässt bekanntlich Betreibern von Lebensmittel-, Schuh- und Bekleidungsmärkten keine Chance, sich am Stadtrand anzusiedeln.

Der leerstehende Max-Bahr- Baumarkt war vor knapp zwei Jahren in die Schlagzeilen geraten, weil die Stadt Wesel das Gebäude hatte anmieten wollen, um es im Notfall als Unterkunft für Flüchtlinge zu nutzen.

Sobald Tedox eingezogen ist, gibt es in der Kreisstadt so gut wie keine größere Gewerbeimmobilie mehr, die längere Zeit leerstehen. Das war vor einigen Jahren noch ganz anders. Eine ganze Zeit lang hat es zum Beispiel gedauert, bis für den früheren Getränkegroßhandel Stams ein Nachmieter gefunden wurde. Doch seit Sommer 2016 lässt nun der niederländische Brauereikonzern Heineken an der Nordstraße sein Lager von Dienstleister Sostmeier betreiben.

Auch für die geschlossene Großhandlung C+C Schaper an der Oberndorfstraße (B 8) wurde eine Lösung gefunden. Wie berichtet, haben Wilhelm und Henning Schüring das Areal vor einem Jahr gekauft, um ihr daneben beheimatetes Audi-Autohaus an Rhein und Lippe 2019 zu vergrößern. Die einzige Großimmobilie, die wohl auch in nächster Zeit nur äußerst schwer zu vermarkten sein wird, sind die mehr als 100 Jahre alten Backsteinhallen an der Trappstraße.

(RP)
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