Wesel René Schneider: "CDU steigt aus Sonntagsschutz aus"

Wesel · Mit den Stimmen aller CDU-Landtagsabgeordneten hat die schwarz-gelbe Landesregierung den Ausstieg aus dem konsequenten Sonntagsschutz beschlossen. "Vor Ort behaupten die politischen Vertreter der CDU gerne, dass ihnen der arbeitsfreie Sonntag für Familien und praktizierende Christen wichtig ist, im Parlament entscheiden sie dann gegen das Interesse so vieler Menschen", stellt dazu der SPD-Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende René Schneider fest.

Acht statt vier Sonntage im Jahr sollen Städte künftig verkaufsoffene Sonntage erlauben dürfen. Bis zu 16 sind in größeren Städten möglich. "Auch wenn vor Ort gerne etwas anderes behauptet wird: Damit steigt die CDU aus dem konsequenten Schutz des Sonntags aus", sagt Schneider. Dabei ließen sich die Christdemokraten von ihrem kleineren Koalitionspartner treiben, der am liebsten jeden Sonntag zum freien Kommerz öffnen würde. Dies alles geschehe auf dem Rücken vieler Arbeitnehmer, die künftig einen weiteren Tag in der Woche auf dem Dienstplan stehen hätten.

Dabei sollten Erwachsene wo irgend möglich zumindest am Sonntag ihrer Familie gehören, findet Schneider. Gläubigen Menschen diene der siebte Tag der Woche zudem zur religiösen Besinnung. "Kirchen und Gewerkschaften sind deshalb zurecht bis zuletzt Sturm gegen die fortgesetzte Aushöhlung des Sonntagsschutzes gelaufen", sagt Schneider. Die Begründung, dass mehr verkaufsoffene Sonntage den Einzelhandel stärken, lässt der Abgeordnete nicht gelten. Einzig große Städte und attraktive Einkaufszentren wie das Centro in Oberhausen profitierten von zusätzlichen Öffnungszeiten.

"Dem Online-Handel bietet man damit ebenso wenig Paroli mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Denn Amazon und Co haben rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr geöffnet", widerlegt Schneider die Argumentation der schwarz-gelben Landesregierung.

(RP)
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