Wesel Rektoren bedauern Aus für zwei Schulen

Wesel · Auf die Gesamtschule am Lauerhaas kommt nach der Ratsentscheidung für eine Dependance jede Menge Arbeit zu.

Dass der Rat Dienstagabend mehrheitlich für die Gründung einer Gesamtschul-Dependance in der Innenstadt inklusive Schließung der Realschule-Mitte und der Martini-Hauptschule stimmen würde, war den Beteiligten aus Politik, Schule und Verwaltung klar. Und anders als die Gruppe der maßlos enttäuschten Eltern (RP berichtete) gehen die von der umstrittenen Entscheidung direkt betroffenen Verantwortlichen vergleichsweise nüchtern-professionell mit der neuen Situation um.

So wie beispielsweise Birgit Wintgens, die seit einigen Monaten die Martini-Hauptschule leitet. "Ich finde es schade für Wesel. Unsere Schule hätte eine gute Chance gehabt, dauerhaft bestehen zu können." Zumal ihr Telefon nicht stillstehe. "Es melden sich Eltern aus dem gesamten Kreis, deren Kinder in größeren Einheiten nicht klar gekommen sind und die nun eine Alternative benötigen." Auch wenn ihre Schule voraussichtlich 2019 ausläuft ("Was dann mit den Jahrgangsstufen neun und zehn passiert, weiß ich auch noch nicht"), wollen sie und ihre Kollegen bis zum letzten Tag alles geben, um den Schülern einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen.

Nicht weniger engagiert wird auch das Team der Realschule-Mitte um Leiterin Margrit Ickert ans Werk gehen. Und wie Wintgens, so sieht auch Ickert im Auslaufen der beiden Schulen "eine Verarmung der Weseler Schullandschaft." Natürlich hätte sie es gerne gesehen, wenn ihre Schule erhalten bliebe. "Zumal wir auch mit Fachräumen bestens ausgestattet sind und verkehrsgünstig für Schüler aus Voerde, Brünen und Birten liegen." Aber die Wahl der Ratsmehrheit ist nun mal auf die Konrad-Duden-Realschule gefallen. Wobei deren Leiterin Ina Gaastra durchaus Kritik übt am Bildungsbündnis aus SPD, Grünen, Linken, WWW/Piraten, das "eine Entscheidung gefällt hat, ohne die vom Experten-Arbeitskreis erstellten Empfehlungen zur Veränderung der Schullandschaft überhaupt anzuhören." Gaastra ist überzeugt, dass an ihrer Schule dauerhaft so viele Kinder angemeldet werden, dass drei Eingangsklassen gebildet werden können.

Dirk Timmermann von der Gesamtschule am Lauerhaas weiß, dass auf sein Team und ihn als Direktor jede Menge Arbeit wartet. "Es ist eine politische Entscheidung. Wir nehmen diese Herausforderung an und werden das auch hinbekommen." An den nun folgenden Prozessschritten (u.a. Erstellung des Raumkonzeptes für die Dependance) werde man auch Lehrer, Eltern und Schüler beteiligen. "Das muss alles zügig gehen, damit wir die Eltern der kommenden Fünftklässler, die ihre Kinder im Februar anmelden, rechtzeitig über alles informieren können", so Timmermann.

(RP)
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