Wesel Polizeichef: "Angst am Bahnhof ist ein eher subjektives Empfinden"

Wesel · Nach der Aufregung um den in Wesel aufgefallenen Gruselclown und lauter werdenden Sorgen nahm Wachleiter Wilhelm Klump im Fachausschuss Stellung zur Sicherheitslage.

 Wilhelm Klump, Leiter der Polizeiwache Wesel

Wilhelm Klump, Leiter der Polizeiwache Wesel

Foto: Malz

Kurz vor Halloween hatte ein bewaffneter Gruselclown am Weseler Bahnhof nicht nur bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, sondern damit auch die Angst in der Bevölkerung geschürt. Jedenfalls hatte Frank Schulten, der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, wenig später in einem Antrag an die Verwaltung davon gesprochen, dass sich "ein Teil der Bevölkerung nicht mehr sicher fühlt" und immer mehr potenzielle Bahnreisende abends aus Angst lieber das Auto nehmen würden, als in den Zug zu steigen.

Doch ist es tatsächlich so, dass die Gefahr, am oder im Weseler Bahnhof Opfer eines Verbrechens zu werden, überdurchschnittlich hoch ist? Antworten auf diese Frage gab unlängst im städtischen Fachausschuss für Sicherheit und Verkehr unter anderem Wilhelm Klump, Leiter der Polizeiwache Wesel, in Wesel aufgewachsen und wohnend.

Natürlich gab er zu, dass das Bahnhofsumfeld eine "mysteriöse Gegend" sei und der aktuell bekannt miserable Zustand der Bahnsteige nicht eben ein "Wohlfühlklima" erzeugen würde. Aber: "Objektiv ist es hier nicht gefährlich. Aber es stellt sich bei vielen Leuten ein subjektives Unsicherheitsgefühl ein - gerade in den Abendstunden, wenn es am Bahnhof sehr leer ist, man ungewohnte Geräusche hört und alles etwas unheimlich wirkt", so Wilhelm Klump.

Um seine Aussagen mit Fakten zu untermauern, nannte er folgende Zahlen aus der Polizeistatistik: Im Jahr 2016 wurden 18 Raddiebstähle im Umfeld des Bahnhofes angezeigt. Die Zahl der registrierten Handtaschendiebstähle lag bei null. Auch die Zahl anderer Vergehen sei "nicht nennenswert", erklärte Polizist Klump.

Auf die Bitte der Politik, den Bahnhofsbereich mit Hilfe von uniformierten Stadtwacht-Mitarbeitern zu bestreifen, antwortete der städtische Ordnungsdezernent Klaus Schütz: "Unsere Leute sind da." Und so lautete deshalb am Ende das Fazit des Ausschuss-Vorsitzenden und Polizisten Wolfgang Spychalski (SPD): "Es besteht also wenig Grund, dort beunruhigt zu sein."

(RP)
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