Hamminkeln CDU bekommt Landtagskandidatin

Hamminkeln · Charlotte Quik aus Hamminkeln soll den Wahlkreis für die CDU zurückerobern. Die 34-Jährige wurde vom Stadtverband empfohlen. Sie stammt aus einer politischen Familie und ist seit Jahren aktiv.

 Charlotte Quik

Charlotte Quik

Foto: Terlinden Sven

Die CDU bereitet sich auf die nächste Landtagswahl vor und hat eine wichtige personelle Weichenstellung vorgenommen. Die Vorstandsmitglieder und Ortsverbandsvorsitzenden haben in einer Sitzung des Stadtverbands Hamminkeln mit einer "eindeutigen Empfehlung" Charlotte Quik vorgeschlagen. Dieses Ergebnis aus nichtöffentlicher Versammlung bestätigte Vorsitzender Norbert Neß gestern auf RP-Anfrage. Offiziell muss der Personalvorschlag am 12. Mai von der Mitgliederversammlung bestätigt werden. Am 2. Juni ist Aufstellungsversammlung für die Landtagskandidatur im Wahlkreis Wesel, Voerde, Hünxe, Schermbeck und Hamminkeln. 55 Delegierte aus den jeweiligen CDU-Stadtverbänden stimmen dann über die Top-Personalie ab. Ein Gegenkandidat oder eine Gegenkandidatin ist derzeit nicht in Sicht. "Durch meinen Beruf habe ich das politische Handwerk von der Pike auf kennengelernt. Es ist bereichernd für mich, mitgestalten zu können", sagte Charlotte Quik, die im Landesvorstand der Jungen Union die Familienpolitik betreut. Inhaltliche Arbeit bezeichnete sie als "ihr großes Faible".

Die CDU wird es bei der Landtagswahl wieder mit Amtsinhaber Norbert Meesters (SPD) aus Wesel zu tun bekommen. Er hatte den Wahlkreis erst knapp der CDU abgenommen, zuletzt deutlich gewonnen und damit den kompletten sozialdemokratischen Durchmarsch im Kreis Wesel besiegelt. Der Weseler, der sich in der Rolle des ewigen Kümmerers einen Namen gemacht hat, ist zwar noch nicht offiziell nominiert, wurde aber schon als designierter Kandidat von seiner Partei vorgestellt. Nicht wieder in den Ring steigt Meesters' früherer Wahlrivale Norbert Neß. "Grund ist meine berufliche Veränderung. Ich bin Leiter der Politikabteilung bei Evonik. Als Lobbyist geht es nicht, politische Ämter außerhalb der Partei zu bekleiden. Ich glaube, mit Charlotte Quik haben wir eine aussichtsreiche Kandidatin", sagte der Hamminkelner Parteichef.

Charlotte Quik stammt aus einer politischen Familie. Ihr Vater ist Heinrich Bottermann, der Generalsekretär der in Osnabrück ansässigen Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist und zuvor Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen war. Die 34-jährige verheiratete Mutter eines Kindes, die heute in Brünen lebt und zuvor in Voerde wohnte, ist seit 2008 Mitglied der CDU. Bei der Jungen Union (JU) ist sie im Kreisvorstand, Beisitzerin im JU-Landesvorstand ist sie seit 2012. Diesen Posten bekleidet sie auch im CDU-Stadtverbandsvorstand Hamminkeln, im Kreisvorstand Wesel sowie im CDU-Landesvorstand. Klar, dass sie auch in der CDU Brünen und bei der Frauen-Union Kreis Wesel aktiv ist.

Verbindungen zum Landtag besitzt sie bereits, weil sie seit sechs Jahren beruflich als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist - für die frühere Abgeordnete Gisela Hinnemann (Voerde) und für Ex-CDU-General Hendrik Wüst. Dazu kommt, dass ist sie im lokalen und regionalen Wahlkampf erfahren ist. Für die CDU interessant dürfte Charlotte Quiks Anbindung an Voerde sein, woher ihr Mann stammt. Dort tun sich christdemokratische Kandidaten schwer, entscheidende Stimmen zu holen.

(RP)
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