Schermbeck Neues Wohn-Ambiente im Senioren-Heim

Schermbeck · Im Oktober gab's den ersten Spatenstich für den Neubau des Bossow-Hauses, kommenden Freitag wird Richtfest gefeiert.

 Theo Lemken vor dem Gebäude, in dem kommende Woche Richtfest gefeiert wird.

Theo Lemken vor dem Gebäude, in dem kommende Woche Richtfest gefeiert wird.

Foto: Malz

"Mindestens zwei Jahre Planung mit der Diakonie, der Heimaufsicht und Ulrich Petroff von der Altenhilfeplanung im Kreis Wesel sind dem Anbau vorausgegangen", sagt Geschäftsführer und Einrichtungsleiter Theo Lemken über die zurückliegende Planung des neuen Bossow-Hauses. "Uns war ganz wichtig, dass das Konzept steht, bevor der Bau geplant wird." Dieses Konzept geht auf das neue Altenpflegegesetz zurück, das zum Herbst eingeführt wurde und neue Richtlinien für Wohnen und Teilhabe enthalte, die im bisherigen Bossow-Haus nicht umgesetzt werden konnten, so der Einrichtungsleiter.

Zwar sei die vorgesehene Einzelzimmerquote von 80 Prozent bereits erfüllt, aber nicht jedes Zimmer verfüge über eine eigene Nasszelle. "Der Bau ist von 1987, jedes Zimmer hat zwar ein Waschbecken, aber das entspricht nicht mehr der Erwartungshaltung an altersgerechtes Wohnen. Dafür gibt es einen Markt und dem muss man sich anpassen", meint Lemken.

Es entstehen 38 Einzelzimmer, die in sechs Wohngruppen mit Küche als "lebendiger Mitte" organisiert sind. Hier können Mahlzeiten zubereitet werden und "familienähnliche Strukturen" entstehen. Insgesamt verfügt das Bossow-Haus dann über 64 Wohnplätze, das sind vier mehr als zuvor.

"Drei der Wohngruppen sind gerade auch für die Bedürfnisse von demenziell Erkrankten abgestimmt. Das Gebäude wird barrierefrei an den angelegten Sinnesgarten angebunden und zur besseren Orientierung wird im Haus mit optischen Reizen, also der Unterteilung in Farben gearbeitet", erklärt Einrichtungsleiter Lemken.

Insgesamt rund fünf Millionen Euro werden in den Neubau investiert, der sich in 25 Jahren durch die Pflegesätze refinanzieren soll. Von der Fernsehlotterie gab's außerdem eine Förderung von 280 000 Euro.

Das alte Gebäude wird aber nicht leer stehen: "Dort werden ehemals Wohnungslose untergebracht, die sich aufgrund ihres Alters entschließen, dauerhaft bei uns zu wohnen aber noch keine Pflegebedarf haben", sagt der 52-Jährige. Die 35 Zimmer müssten zwar vorher noch renoviert werden, aber durch diese Art der Planung könnten zwei Bedürfnislagen abgedeckt werden.

"In einem letzten Schritt muss dann aber noch das gesamte Wegenetz wieder barrierefrei hergerichtet werden. Es soll ein Rundgang entstehen, in den auch Erlebnisstationen mit Aktivitäten und das Café Lühlerheide eingebaut werden. Außerdem wird die Außenbeleuchtung verbessert und die Bepflanzung erneuert", berichtet Lemken. Ein Bauvorhaben ist bereits abgeschlossen: Die denkmalgeschützte Fassade des Hauptgebäudes von 1890 wurde restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz. "Die Backsteinfassade mit Ornamentmauerei hat einen besonderen Charakter und zeugt von der Dorf-Struktur, die wir hier haben", sagt Theo Lemken. Mit 60 000 Euro Fördermitteln der Leader-Region Lippe-Issel-Niederrhein wurden die Fassade gereinigt, die Fugen erneuert und außerdem Reparaturen am Dach durchgeführt. "Das Hauptgebäude hat noch nie so gut ausgesehen. Es ist Keimzelle für alles andere, was später dazu kam", sagt der 52-Jährige.

So wie der Anbau des Bossow-Hauses, der am kommenden Freitag 17. April, um 11 Uhr Richtfest feiert. Die Bewohner sollen zwar schon Ende Januar kommenden Jahres einziehen, die offizielle Einweihung wird es aber erst im Mai nächsten Jahres geben, wenn der Betrieb bereits läuft.

(RP)
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