Hamminkeln Neuer Parkplatz stärkt Rewe

Hamminkeln · An der Stelle von „Haus Wittern“ sind in Hamminkeln rund 40 neue Stellplätze für Rewe-Kunden entstanden. Das löst die anhaltenden, vom Nachbarn nicht eben gemilderten Verkehrsprobleme erheblich und sichert den Standort.

Im Frühjahr hat der Bagger mitten im Dorf Hamminkeln eine schmerzhafte Wunde geschlagen. Das schöne „Haus Wittern“ wurde dem Erdboden gleichgemacht. Nun ist die Wunde wieder geschlossen. Ein optisch schnöder Parkplatz ist an seine Stelle getreten. Doch Rewe-Kaufmann Helmut Schmied frohlockt: „Endlich es ist geschafft.“ Die Erleichterung über zusätzliche knapp 40 Stellplätze für seine Kunden, auch wenn sie auf der gegenüberliegenden Seite des Marktes an der Raiffeisenstraße liegen, ist verständlich. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatte um einen neuen, zentralen Standort für einen Discounter ist der Parkplatz für Schmied auf Sicht eine existenzielle Angelegenheit.

„Wir haben ewig mit dem Eigentümer der Flächen mit der leeren Werkhalle verhandelt“, sagt Schmied, „letztlich ohne Ergebnis.“ So sei der Abriss von Haus Wittern ohne Alternative gewesen, „den Standort entscheidend abzusichern“. Es sei bedauerlich, dass man gezwungen war, aufs Wittern-Gelände ausweichen. „Über zehn Jahre steht die alte Schlosserei leer“, so der 55-Jährige, der 1979 an der Raiffeisenstraße als Vollsortimenter an den Start gegangen ist. Statt ihm entgegenzukommen, habe der Eigentümer ihm und seinen Kunden Beton-Poller in den Weg gestellt. „Ein schlechter Witz, über den sich alle schon lange ärgern“, sagt Schmied äußerlich ungerührt, aber deutlich.

Auf der anderen Straßenseite

Er hofft darauf, dass seine Kunden das neue Angebot nutzen und sich die häufig angespannte Parksituation auf der engen Straße spürbar entschärft. Der Kaufmann denkt nicht, dass das Queren der Straße eine Hürde sein wird. „Es ging nun mal nicht anders“, so der Herr über eine Verkaufsfläche von 1450 Quadratmeter, Getränkemarkt inklusive. Der Supermarkt habe mit rund 1000 Quadratmetern eine zukunftsfähige Größe – auch wenn nach zwei Erweiterungen nun eine Grenze erreicht sei.

Doch der Rewe-Chef, der unterm Strich 35 Vollzeitstellen bietet, sieht sich „sattelfest“ auf einem allerdings ausgereizten Markt positioniert. Trotz Aldi, das den Versorgungsgrad im Dorf über die 100-Prozent-Marke gebracht habe. Doch der Mann, der sich selbst als „knallharten Realisten“ bezeichnet, sagt auch: „Alles, was jetzt noch dazu kommt, geht in Richtung Vernichtung an anderer Stelle.“ Ein Discounter-Neubau an der Brüner Straße bleibe nicht folgenlos, stellt der Bocholter nüchtern fest – eine eher stille Forderung an die Politik, das zu bedenken.

Schmied selber hat im vorigen Jahr noch rund 200 000 Euro in eine komplett neue Fleisch- und Wursttheke in seinem Familienbetrieb investiert, den sein Sohn Heiko (30) weiterführen soll und in dem neben seiner Frau Roswitha auch noch Tochter Sandra mitarbeitet, um täglich rund 1500, an Spitzentagen bis zu 2500 Kunden zufrieden zu stellen.

(RP)
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