Kreis Wesel Neuer Freizeitspaß: Billard mit Fußbällen

Kreis Wesel · An der Xantener Südsee kann man Fußballbillard spielen. RP-Sportredakteur trat gegen FZX-Chef Wilfried Meyer an.

 Viel Gefühl im Fuß braucht man für das neue Spiel. Wilfried Meyer (l.) und Rene Putjus versuchen sich.

Viel Gefühl im Fuß braucht man für das neue Spiel. Wilfried Meyer (l.) und Rene Putjus versuchen sich.

Foto: Armin Fischer

Das überdimensionale Holzdreieck umrahmt die 15 Lederbälle. Ein Kunstrasen bedeckt die rund 25 Quadratmeter große Spielfläche. Sechs Löcher unterbrechen die Seitenwände. Der weiße Ball liegt auf dem weißen Punkt. Im Rücken liegt die Xantener Südsee. Willkommen beim "FuBi" - der neusten Attraktion des FZX am Hafen Xanten. Hinter dem Plaza del Mar gibt's jetzt Fußballbillard, eine Kombination aus Poolbillard und Fußball. Gespielt wird nicht mit einem Queue, sondern mit den Füßen. Wilfried Meyer spricht von einem Trendsport. Der 62-Jährige will's heute wissen und bittet zum Duell mit sieben "Halben", sieben "Vollen" und der schwarzen 8. Meyer gegen Putjus, FZX-Chef gegen RP-Sportredakteur. Gespielt wird nach den Regeln des Poolbillards.

Der Konkurrent kann beidfüßig schießen, hat aber ein Handicap. Er musste seine aktive Karriere beim TuS Xanten wegen einer Kreuzbandverletzung im linken Knie beenden. Wilfried Meyer sagt, dass er wenig Erfahrung beim "FuBi" mitbringt. Er habe bisher nicht oft gespielt, eine der wenigen Partien sogar gegen seine 13-jährige Tochter Michelle verloren. Der FZX-Chef tritt mit Lederschuhen an, sein Gegenüber mit Stoffschuhen. Barfuß ginge auch, meint Meyer vor dem Anstoß und schiebt hinterher: "Der Gast darf anfangen." Er entfernt das Dreieck.

Bloß den weißen Ball nicht zu fest schießen. Der erste Versuch geht daneben. Das runde Leder springt über die 15 farbigen Bälle hinweg. Beim zweiten Anlauf geht's besser, allerdings liegen die Bälle weiter dicht beisammen. Es ist schwieriger, als es aussieht. Meyer spricht aufmunternde Worte. Die Spieler benötigen viel Gefühl im Fuß. Und plötzlich verschwindet die "13" im Loch. 1:0 für den Außenseiter der Rheinischen Post.

Wilfried Meyer gleicht mit der "3" aus, gerät dann aber mit 1:3 in Rückstand. Es läuft besser. Meyer bleibt ruhig. Auch als der Ball mit der 8 bedrohlich nah vor einer der Taschen, so wie die Löcher beim Poolbillard genannt werden, liegen bleibt. Fortan steht der gefährliche schwarze Ball unter ganz besonderer Beobachtung.

Bei Meyer läuft's nicht rund. 2:5 liegt er mittlerweile hinten. "Unsere FuBi-Anlage ist die einzige Outdoor-Anlage in NRW. Man kann übrigens auch als Team mit Spielern bis zu vier Personen antreten", sagt er. Versucht der Konkurrent etwa abzulenken? Egal. Die nächste "Halbe" verschwindet in einer der sechs Taschen - 6:2. Führung ausgebaut. Doch dann passiert's. Der weiße Ball rutscht vom Fuß ab, springt viel zu früh an den Seitenrand und touchiert die "8". Der schwarze Ball lässt sich Zeit, bis er ins Loch kullert. Die Partie ist also frühzeitig beendet, Wilfried Meyer der Sieger. "Volltreffer", sagt er und findet anschließend tröstende wie aufbauende Worte. "Das kann passieren."

Der Ärger ist schnell verraucht. Es hat Spaß gemacht. Lieber Herr Meyer, bei der Revanche wird ihr Gegner von der Rheinischen Post seine Schuhe ausziehen und mit viel Gefühl in den Füßen dem FZX-Chef auf Kunstrasen eine bittere Niederlage beifügen - sofern der Ball mit der "8" mitspielt.

Kosten: sechs Euro für die erste halbe Stunde, danach wird im Fünf-Minuten-Takt anteilig berechnet.

(RP)
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