Hamminkeln/Rees Neue Planung: 418 Flüchtlinge im Depot

Hamminkeln/Rees · Ursprünglich sollten 1350 Menschen in Haldern untergebracht werden. Standort Melatenweg wird ausgebaut.

 Blick auf das alte Bundeswehrdepot in Haldern

Blick auf das alte Bundeswehrdepot in Haldern

Foto: Stade

Die Zielplanung für die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) im ehemaligen Bundeswehrdepot Haldern fällt deutlich kleiner aus, als es zuletzt von Nachbarn befürchtet worden war. Das Thema berührt bekanntlich Hamminkeln, dessen Stadtgebiet jenseits der Schledenhorster Straße beginnt, wo das Depot liegt. Verstimmt hatte Bürgermeister Bernd Romanski auf Äußerungen seines Reeser Kollegen Christoph Gerwers reagiert (RP berichtete). Der hatte unter anderem gesagt, dass "viele Flüchtlinge sich auch in Mehrhoog aufhalten werden, da das Depot näher an Mehrhoog als am Halderner Ortskern liegt". Nun aber sehen zumindest die Zahlen anders aus.

Der Rat der Stadt Rees hat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag die endgültige Entscheidung für die Errichtung einer ZUE im Depot getroffen. Ursprünglich war geplant, es zu einer Flüchtlingsunterkunft für bis zu 1350 Menschen auszubauen. Im Zuge der weiteren Planungen wurde klar, dass die Umsetzung nicht wie vorgesehen erfolgen kann. "Es hat sich herausgestellt, dass vor allem der Ausbau der fünf großen Hallen finanziell nicht zu leisten ist", wird Bürgermeister Christoph Gerwers in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Außerdem habe sich nach intensiven Beratungen mit der Bezirksregierung ergeben, dass der abwehrende Brandschutz für die große Personenzahl durch die Freiwillige Wehr in Haldern nicht sichergestellt werden könne, so Gerwers weiter.

Stattdessen hat Rees laut Verwaltung, in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung in den letzten Tagen und Wochen an einer kleineren Lösung gearbeitet. Diese wurde nun vom Reeser Rat verabschiedet und sieht die Unterbringung von maximal 418 Personen in der ZUE vor. Im Gegensatz zu den vorherigen Planungen wird neben Gebäuden am Eingang nur eine der geplanten fünf großen Hallen ausgebaut.

Die Stadt Rees wird nach Fertigstellung des Geländes im Stadtgebiet somit zwei Einrichtungen des Landes betreiben, in denen insgesamt 568 Flüchtlinge betreut werden können. Nach einem Aufenthalt von maximal drei bis vier Wochen werden die Flüchtlinge dann den Kommunen zugewiesen.

In dem Schreiben der Stadt heißt es weiter: "Die Errichtung einer weiteren ZUE hat den Vorteil, dass im Vergleich zur kommunalen Unterbringung in der Landeseinrichtung sehr viel mehr Personen für die Betreuung der Flüchtlinge bereitstehen." Zudem würden auch die in der ZUE Depot Haldern untergebrachten Menschen auf das Kontingent der Stadt Rees angerechnet. "Wir stehen aktuell vor dem Problem, dass wir nur noch wenig freien Wohnraum haben, um die zu uns kommenden Menschen unterzubringen", so Gerwers. Die Stadt war davon ausgegangen, dass ihr ohne ZUE 800 Flüchtlinge zugewiesen worden wären. "Die Inbetriebnahme der ZUE Depot Haldern, die zum 1. Juli 2016 vorgesehen ist, verschafft uns somit Luft für die zweite Jahreshälfte", ergänzt Gerwers. Um die jetzt nach Rees kommenden Menschen unterzubringen, plant die Stadt am Standort Melatenweg drei zweigeschossige Einheiten für 216 Flüchtlinge zu errichten.

(ha)
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