Wesel Neue Lkw-Verladestation für 2,5 Millionen in Bislich

Wesel · Holemans-Gruppe investiert kräftig am Ellerdonksee und fährt gleichzeitig die Produktion im Diersfordter Kieswerk zurück.

 Sieben aus verzinkten Stahlelementen bestehende Silos werden derzeit auf dem Gelände des Bislicher Kieswerks Ellerdonk errichtet.

Sieben aus verzinkten Stahlelementen bestehende Silos werden derzeit auf dem Gelände des Bislicher Kieswerks Ellerdonk errichtet.

Foto: Ekkehart Malz

Nur wenige Hundert Meter nördlich vom neuen Bislicher Badestrand und dem Café Storchennest entfernt entstehen hinter einem Lärmschutzwall insgesamt sieben riesige Kies- und Sandsilos. Zwei der aus verzinkten Stahlelementen bestehenden Speicher, die an überdimensionale Konservenbüchsen erinnern (18 Meter hoch; Durchmesser: 12,50 Meter), sind bereits fertig. 2,5 Millionen Euro investiert die in Rees beheimatete Holemans-Gruppe in den Neubau der Lkw-Verladestation am Ellerdonksee. Die wird dafür sorgen, dass ab Ende 2015 das Diersfordter Kieswerk an der Mühlenfeldstraße deutlich seltener angefahren wird.

"Wir wollen unser modernes Werk Ellerdonk stärker auslasten als bislang", erklärt Michael Hüging-Holemans, Geschäftsführer der Holemans-Gruppe. Mit der Großinvestition hofft er, das Deutschland-Geschäft ankurbeln zu können. Denn die Mengen, die per Schiff in den so wichtigen Absatzmarkt Niederlande transportiert werden, sinken seit Jahren. Grund: "Seit 2008 ist die Bautätigkeit dort peu à peu zurückgegangen", erklärt er. In den Niederlanden gebe es nämlich ähnliche Probleme wie vor einigen Jahren in den USA, wo eine lockere Kreditvergabe zu einer Immobilien-Blase geführt habe, die schließlich geplatzt sei. Die Folge: Statt zwei Millionen Tonnen Kies und Sand werden im Bislicher Verladehafen Ellerdonk unmittelbar am Deich nur noch gut eine Million Tonnen verladen.

 Deutlich weniger Lkw als jetzt steuern ab Ende 2015 das Kieswerk Diersfordt an.

Deutlich weniger Lkw als jetzt steuern ab Ende 2015 das Kieswerk Diersfordt an.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

In den sieben neuen Silos (Fassungsvermögen: je 2000 Tonnen) werden künftig Kies und Sand unterschiedlicher Körnung gelagert, nach Kundenwünschen gemischt und mit Hilfe eines unterirdischen Förderbandes auf Lkw verladen. Die gelangen übrigens nicht über die Straße Drögenkamp zur neuen Beladeanlage, sondern über eine Landverbindung von der Bislicher Straße (K 7) aus quer durch den Ellerdonksee.

Parallel zu dieser Zufahrt führt eine Bandstraße, über welche der Rohkies aus den Gewinnungsstätten voraussichtlich noch bis 2030 zunächst zur Aufbereitungsanlage Ellerdonk transportiert wird. "Das von unseren Schwimmbaggern aus den Seen gewonnene Rohmaterial wird sortiert und gelangt anschließend mit Hilfe von Förderbändern entweder in den Verladehafen oder demnächst in die neuen Silos der Lkw-Verladestelle", so Hüging-Holemans.

Auf die Frage, warum das in die Jahre gekommene Kieswerk in Diersfordt nicht komplett geschlossen wird, sagt er: "Zum einen befindet sich dort unsere Elektrowerkstatt. Zum anderen wollen wir schauen, wie sich der deutsche Markt entwickelt und bei steigender Nachfrage die Produktion dort wieder hochfahren." Übrigens werden in Diersfordt nicht benötigte Mitarbeiter künftig am Ellerdonksee eingesetzt.

Hüging-Holemans kündigte außerdem im RP-Gespräch an, dass es in den nächsten beiden Jahren keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Für die Mitarbeiter zweifelsohne eine gute Nachricht.

(RP)
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