Wesel Nächste Woche Wechsel in Notunterkunft

Wesel · Regierungspräsidentin Anne Lütkes bedankte sich bei den Helfern. Sie hätten hier ein Stück Menschlichkeit gezeigt.

Wesel: Nächste Woche Wechsel in Notunterkunft
Foto: Ekkehart Malz

Die 117 Flüchtlinge, die seit gut vier Wochen in der Notunterkunft am Lippeglacis in zwei Hallen leben, werden Wesel in der kommenden Woche verlassen. Das erklärte gestern Bürgermeisterin Ulrike Westkamp während des Besuches von Anne Lütkes, der Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Düsseldorf. "Wir kennen den genauen Termin noch nicht. Allerdings ist klar, dass die Notunterkunft dann von neuen Flüchtlingen bezogen wird." Es wird höchstwahrscheinlich so sein, dass die 117 Flüchtlinge morgens von Bussen abgeholt werden und die neuen Gäste abends ankommen. Das jedenfalls ist der Kenntnisstand von Siegfried Czerwinski. Der Verwaltungsmitarbeiter der Weseler Feuerwehr ist Leiter der Notunterkunft und stand gestern Nachmittag mit Verantwortlichen der Verwaltung, der Feuerwehr und des Internationalen Bundes (IB) für Fragen zur Verfügung.

Lütkes, die kurz zuvor im Rathaus Bürgermeisterin Ulrike Westkamp persönlich einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 373 643 Euro überreicht hatte (siehe Zweittext), hatte um den Besuch der Notunterkunft gebeten, um sich persönlich bei den haupt- und ehrenamtlichen Helfern zu bedanken. Mehrfach zollte sie Bürgermeisterin Westkamp und ihrem Team höchstes Lob. "Sie haben das hier sehr liebevoll gemacht. Als Mitglied des Vorstandes von Unicef kenne ich die Situation in Notunterkünften weltweit. Das ist ein Stück Menschlichkeit, das Sie hier in Wesel zeigen. Und dafür sage ich vielen Dank."

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Beim Rundgang mit Ulrike Westkamp und IHK-Präsident Burkhard Landers, dem Eigentümer der Hallen, durch die beiden teilweise mit Laminat ausgelegten Hallen ("Dafür ist Wesel positiv bekannt geworden") gibt Anne Lütkes einigen Flüchtlingen die Hand. Freundlich nickt sie grüßenden Müttern mit Kleinkindern zu und versucht die Menschen so wenig wie möglich zu stören. Im Außenbereich beobachtet sie drei Mitarbeiter des IB, die mit Kindern singen und spielen.

Angelika Oppat-Balding vom IB erzählt, dass der Träger dafür sorge, dass Männer und Frauen in getrennten Gruppen Deutsch lernen würden. Den Kindern bringe man spielerisch mit Liedern die ersten Worte bei. "Was der IB hier tut, um die Menschen sinnvoll zu beschäftigen, ist toll. Ich bin von dem Engagement begeistert", sagt Christoph Hegering, der stellvertretende Leiter der Feuerwehr hinterher beim Gedankenaustausch mit Lütkes. Die Feuerwehr hat unter anderem zusammen mit dem Technischen Hilfswerk, dem Roten Kreuz, den Maltestern und mehreren Handwerksbetrieben dafür gesorgt, dass die Hallen innerhalb von zwei Tagen so hergerichtet wurden, dass hier 117 Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht werden konnten.

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Wie lange die Hallen als Notunterkunft dienen werden, dazu konnte Lütkes keine Angaben machen. "Ich weiß nur", sagt sie, "dass es gut ist, wenn Flüchtlinge nicht in Notunterkünften sondern dauerhaft in den neuen Sammelunterkünften untergebracht werden, wie sie derzeit im Land gebaut werden."

(RP)
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