Hamminkeln Mit Marschmusik begeistert

Hamminkeln · Das Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster traf Dienstagabend beim traditionellen Benefizkonzert im fast ausverkauften Bühnenhaus mit buntem Programm den Geschmack des größtenteils männlichen Publikums.

International präsentierte sich Dienstagabend das Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster beim Benefizkonzert im Bühnenhaus. Das bunte Programm mit Musik aus Südeuropa, Skandinavien oder USA war sozusagen eine Einladung an die Nato-Fernmelder aus aller Herren Länder, die ab Sommer 2010 die Schill-Kaserne bevölkern werden (RP berichtete mehrfach).

Mit einem fröhlichen Marsch der belgischen Fallschirmjäger stellte Chef Michael Wintering die 60 Musiker seines symphonischen Blasorchesters vor. Ein ganzer Wald von Hörnern, Klarinetten, Posaunen und Trompeten war da aufmarschiert, dazwischen das imponierend große Baritonsaxophon und später "Ihre Lieblichkeit" der Marschmusik, die stille Lyra.

Gegenüber der aufwühlenden Monumentalgewalt des Blechs in der Ouvertüre "Macht des Schicksals" präsentierten die "Militärs" auch ihre sanfte Seite, hier bei den eingeschobenen, wehmütigen Parts der Holzbläser, dort bei tänzerisch zarten, zu virtuoser Beschwingtheit gesteigerten Melodien im Kaliwodas Konzert für Flöte (Henner Schumann), Oboe (Christian Topp) und Orchester. Spanische Kastagnettenklänge durchzogen die "Soirées musicales", die trotz der Bearbeitung durch Benjamin Britten nichts vom hochromantischen Rossini-Flair eingebüßt hatten. Höhepunkt vor der Pause war der fuchtige Teufelstanz von Hellmesberger; man zollte, atemlos vor Staunen, den diabolischen, rasant gespielten Triolen restlose Bewunderung; prasselnde Posaunen führten die große Blechparade an, flitzende Holzbläser und munter treibendes Schlagwerk, alle waren sie punktgenau beieinander.

Reizt ein Großteil des Publikums auch stets der militärische Viervierteltakt, hat das Orchester also doch weitaus mehr zu bieten, vor allem knackige Big Band-Musik. So im Titel "Escapades", einer Suite aus bewegten Bildern zum Film "Catch me, if you can", darin tonangebend Solist Jürgen Kötting, der am Saxophon einen sanften Traum träumte. Verblüfft nahm das Publikum zur Kenntnis, wie sich, mit gewissem Glenn-Miller-Touch, Griegs leichtfüßiges Anitra-Thema in schmissigen Big Band-Sound (Sammy Nestico) verwandelte.

Wie stets ließen sich die rund 80 Prozent Herren im Saal besonders von den Märschen begeistern, gleich sieben auf einen Streich.

Blasmusik von Blankenburg

Neu dabei "Kerntruppenmarsch" (Leitung Oberstabsfeldwebel Gerd Minkus), nicht wegzudenken der Fliegermarsch. Daneben der 100-Jahre alte "Abschied der Gladiatoren" von Wesels Urgestein in Sachen Blasmusik: Ludwig Blankenburg.

(RP)
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