Schermbeck Mehr Sozialwohnungen für Schermbeck

Schermbeck · Um Wohnraum für Schermbecker mit niedrigem Einkommen zu schaffen, hat die Gemeinde ein knapp 11.000 Quadratmeter großes Grundstück an der Weseler Straße gekauft. Die Wohnungen könnten auch für Flüchtlinge sein.

 Auf dieser Freifläche an der Weseler Straße sollen 16 Sozialwohnungen entstehen.

Auf dieser Freifläche an der Weseler Straße sollen 16 Sozialwohnungen entstehen.

Foto: HS

Um mehr Flüchtlinge unterbringen zu können, plant Schermbeck den Bau von Sozialwohnungen. Die Gemeinde hat ein Grundstück östlich des Friedhofs an der Weseler Straße gekauft (die RP berichtete). Der Bau- und Liegenschaftsausschuss hat den Kauf der 10.600 Quadratmeter großen landwirtschaftlichen Fläche am Dienstag beschlossen.

Die Hälfte wird dauerhaft ins Eigentum der Gemeinde übergehen, die andere Hälfte wird nach Erbbaurecht erworben. Der Gemeinde liegt eine schriftliche Erklärung der Evangelischen Kirchengemeinde vor, dass diese Fläche nicht mehr für eine Friedhofserweiterung benötigt wird.

Auf dem nördlichen Teil der Fläche nahe der Weseler Straße sollen möglichst bald 16 Wohneinheiten für Sozialbenachteiligte errichtet werden. Dementsprechend wird auch ein Bebauungsplan erstellt. Der Voerder Architekt Herbert Fahnenbruck und die Caritas haben bereits mit den Planungen begonnen, sodass schnellstmöglich mit dem Bau der 16 Wohneinheiten begonnen werden kann. Mit der Fertigstellung der beiden Vollgeschosse und des anschließenden Staffelgeschosses wird im Spätsommer 2016 gerechnet. "Es werden keine Luxus-Objekte, sondern Gebäude mit einem guten Standard entstehen", sagt Bürgermeister Mike Rexforth. Die Wohnungen sollen Größen zwischen 50 und 75 Quadratmetern aufweisen.

Die Gemeinde will gezielt an Menschen mit niedrigen Einkommen vermieten. Die genauen Vergaberichtlinien müssen noch im politischen Raum erarbeitet werden. Generelles Ziel ist es, Wohnraum für einen sozialschwachen Personenkreis zu reservieren, zumal die Mieten in Schermbeck sonst relativ hoch sind. Möglich ist aber auch, dass Flüchtlinge darin untergebracht werden.

Dieselbe Zielsetzung wird für jene Hälfte des Grundstücks verfolgt, die über Erbbaurecht erworben werden soll. Diese Flächen sollen daher auch nur für einen Personenkreis reserviert werden, der angesichts relativ hoher Baupreise in Schermbeck kein Baugrundstück erwerben kann und deshalb häufig fortzieht. Die Wohnungen eignen sich aber auch für ältere Menschen, die die Vergaberichtlinien erfüllen. Insofern wird hier ein Projekt mit Weitblick auf denkbare Gefahren einer zunehmenden Altersarmut in Angriff genommen. "Wir haben die Chance, die Steuerung der Einwohnerentwicklung ein wenig zu beeinflussen", freut sich Bürgermeister Rexforth über die beginnende Kehrtwende in der gemeindlichen Wohnungsbaupolitik.

Das Planverfahren für das Baugebiet am Friedhof soll im Jahre 2016 eingeleitet werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass der rechtskräftige Beschluss an der Jahreswende 2016/17 vorliegen wird. Dann könnte im Jahre 2017 mit der Bebauung des südlichen Bereiches begonnen werden. Eine Bewerbung für den Kauf der Grundstücke kann schon vorher im Rathaus erfolgen. Es macht allerdings wenig Sinn, eine Bewerbung vorzunehmen, solange noch keine Vergaberichtlinien vorliegen. Das dürfte etwa Mitte 2016 der Fall sein. Kaufverträge sind jedoch erst nach dem Inkrafttreten des Bebauungsplanes möglich.

Die Verwaltung geht nicht davon aus, dass das Vorhaben auf Probleme mit den Hauseigentümern der noch jungen Siedlung am Mühlenbach stößt. Man achte darauf, dass der Charakter der Neubauten dem der dort errichteten Gebäude entsprechen wird.

(hes)
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