Wesel Mai-Appelle für gerechte Chancen

Wesel · Minister Guntram Schneider war Hauptredner beim Arbeitnehmerempfang.

 Arbeitnehmerempfang zum Tag der Arbeit im Rathaus: Bürgermeisterin Ulrike Westkamp neben Gastredner Guntram Schneider (vorn rechts)

Arbeitnehmerempfang zum Tag der Arbeit im Rathaus: Bürgermeisterin Ulrike Westkamp neben Gastredner Guntram Schneider (vorn rechts)

Foto: Malz

Der Arbeitnehmerempfang zum Tag der Arbeit, wenngleich im Vorfeld des 1. Mai, ist fast schon Tradition in Wesel. Gestern konnte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die mit dem DGB um Ortschef Jürgen Kosmann in den Ratssaal eingeladen hatte, Parteifreund Guntram Schneider begrüßen. Der NRW-Arbeitsminister listete vor rund 70 Gästen nach einer Zustandsbeschreibung der erfreulichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt auf, was alles noch zu tun sei, um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Zum Beispiel bei befristeten Beschäftigungsverhältnissen, bei Leih- und Zeitarbeit. Schneider wandte sich entschieden gegen ein "modernes Tagelöhnertum". Ebenso warb er dafür, dass Teilzeitkräften die Rückkehr in Vollzeitjobs ermöglicht werden müsse.

Hart ins Gericht ging der Minister mit Arbeitgebern, die einerseits über Fachkräftemangel lamentieren, andererseits nicht selbst ausbilden. Nur noch 24 Prozent täten dies. "Das kann so nicht bleiben", sagte Schneider mit einem generellen Appell für mehr Bildung. Kein Talent dürfe ungenutzt bleiben.

Jüngste Erfolge sparte der Gast nicht aus. So sei die Einführung des Mindestlohns "ein sozialpolitischer Quantensprung". Geradezu genüsslich machte sich der Minister lustig über die Aussage von Dr. Ralf Brauksiepe bei der CDA-Tagung in der Niederrheinhalle, dass die CDU dies erreicht habe, indem sie "die SPD ordentlich an die Hand" genommen habe. Schneider bezeichnete es mit Blick auf Flüchtlinge und Spannungen zudem als Standortvorteil, in NRW mit anderen Kulturen umgehen zu können, und warnte vor Verallgemeinerungen: "Terror hat keinen Gott."

(RP)
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