Kreis Wesel LVR gegen "Tag der Begegnung" in Xanten

Kreis Wesel · Der "Tag der Begegnung" soll nicht mehr in Xanten stattfinden. Dies sieht ein Konzept des Landschaftsverbandes Rheinland vor, das der Rheinischen Post vorliegt. Das 13-seitige Papier wird am Dienstag, 24. Mai, politisch in der Sitzung des Landschaftsausschusses beraten.

Für das Fest der Begegnung hatten sich die zuständigen LVR-Stellen eigens eine einjährige Denkpause genommen. Nach 20 Jahren sollte geklärt werden, ob und wie die Veranstaltung weitergeführt werden solle, hieß es zur Begründung. Und zuletzt hatte sich auch Bürgermeister Thomas Görtz für eine Rückkehr des Festes an den Niederrhein stark gemacht. Das Ergebnis dürfte Xantens Stadtoberhaupt weniger gefallen: Europas größtes Familienfest für Menschen mit und ohne Behinderungen wird es auch zukünftig geben. Alle zwei Jahre - und in einem großen Rahmen - mit einem Haushaltsansatz von 400.000 Euro. In den Jahren dazwischen soll es für das insgesamt gleiche Geld mehrere regionale Events geben - unter anderem auch in Xanten.

Der Archäologische Park hat für den "Tag der Begegnung" aber ausgedient. Zwar sei er für zusätzliche Bühnen, Stände und Aktionsflächen für kulturelle Angebote hervorragend geeignet, heißt es in der Vorlage von LVR-Direktorin Ulrike Lubek. In die anderen Bewertungsraster passe der APX aber nicht: Für avisierte 50.000 Gäste sei das Gelände zu klein, Sicherheitseinrichtungen wie ein "Schutzgebäude" seien nicht vorhanden, und Xanten liege nicht "zentral" genug.

Angesichts der Anforderungen ist auch ein ständig wechselnder Austragungsort, wie er einmal angedacht war, ausgeschlossen. Genauer gesagt: Im Verbandsgebiet sieht der LVR nach eigenen Angaben nur zweieinhalb Areale, die diesen Anforderungen genügen: den Rheinpark vor der Haustür des Landschaftsverbandes in Köln und den Gruga-Park in Essen.

Xanten könnte in den Zwischenjahren zum Zuge kommen. In Regionalisierungskampagnen will sich der LVR an bestehende Aktionen anhängen: "Dahin gehen, wo die Menschen sind", lautet der Slogan. Und Kooperationen sind gefragt: Das Fan-Projekt des 1. FC Köln oder Präsentationen der LVR-Aktion "Karneval für alle" hätten sich auch übers Jahr als fruchtbar erwiesen, heißt es. Wo es in Xanten genau hingehen wird, soll in enger Absprache mit den LVR-Mitarbeitern vor Ort, der Politik und der Verwaltung abgestimmt werden.

Das wiederum findet Bürgermeister Görtz seltsam. "Mit keinem Verantwortlichen in Xanten ist zuvor ein einziges Wort über den ,Tag der Begegnung' geredet worden. Vielleicht sollten unsere Vertreter in der Versammlung da noch mal genau hinsehen", sagt Görtz, der gerade noch Vertreter des LVR nach Xanten eingeladen hatte. "Dass diese Veranstaltung für die nächsten Jahre sang- und klanglos aus Xanten verschwinden soll, ist jedenfalls völlig indiskutabel."

(RP)
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