Hamminkeln "Live in church" für eine gute Sache

Hamminkeln · Der Chorleiter als Sänger: Die Gruppe Five in Harmony gestaltet am 29. April ein Benefizkonzert in der Evangelischen Kirche Hamminkeln und will so die Jugendarbeit im Posaunenchor fördern.

 Five in Harmony (v.l.): Marcel Bönninger, Klaus Meyer, Wilhard Entrop, Albert Willich, Bernd Ulland (v.l.).

Five in Harmony (v.l.): Marcel Bönninger, Klaus Meyer, Wilhard Entrop, Albert Willich, Bernd Ulland (v.l.).

Foto: Scheffler

Sie sind ein eingespieltes Team seit zwölf Jahren. Marcel Bönninger ist der Umtriebige, der Kreative, der Ideen ausbrütet und Konzerte plant, die aus dem Rahmen fallen. Die im besten Sinn Werbung für attraktive Chormusik machen. Der Dirigent des MGV Bleib treu Hamminkeln schwebt schon mal hoch. Karl-Heinz Merz, der Geerdete, mag das Konzeptionelle, er sieht pragmatisch, was der Chorleiter und Musiker da ausbrütet. Er geht mit, wenn das Neue was Gutes zu werden verspricht. Dann wirbt er und macht Pressearbeit. Beide sind jetzt wieder aktiv. Mit seiner A-capella-Gruppe Five in Harmony geht Marcel Bönninger in die Kirche. Mit jazzigem und bluesigem Gesang, mit Gospel-Varianten wollen die fünf Sänger am Sonntag, 29. April, um 17 Uhr die Evangelische Kirche in Hamminkeln bei "Live in church" in Schwung bringen. Denn mit dem Benefizkonzert wird Jugendarbeit im Posaunenchor der neuen Evangelischen Kirchengemeinde "An der Issel" gefördert.

Wieder so eine Idee von Marcel Bönninger. Posaunenchöre gibt es viele. Er hat nach einem Alleinstellungsmerkmal für "seinen" Posaunenchor gesucht. Der ist nun nicht mehr für Hamminkeln allein zuständig, sondern geht den Weg der großen, neu gegründeten Kirchengemeinde in der Stadt mit. "Wir wollen bei den Veränderungen vorne weg sein", sagt der Dirigent seit 2005, der selbst kein Blasinstrument spielt. Musiziert wird in allen Orten und natürlich nicht nur im Gottesdienst. "Es kommt so gut wie kein Bereich vor, an den wir uns nicht heranwagen, um ihn auch an den verschiedensten Orten zu Gehör zu bringen", sagt Bönninger. Ziel ist es, insbesondere junge Menschen, die ein Instrument der Blasmusik erlernen wollen oder bereits ein solches spielen, für die Mitwirkung zu gewinnen. Und auch Ausbilder. Die wiederum könnten mit Einnahmen des Benefizgesangs bezahlt werden. A capella hilft der Posaune, hier schließt sich der Kreis. Kirchenmusikalische Vernetzung eben. Der Wunsch ist natürlich, dass die Evangelische Kirche voll werde und viele Spenden im Korb landen. Der Eintritt ist frei.

"Five in Harmony", das sind die Dammer Albert Willich und Bernd Ulland, die Drevenacker Klaus Meyer und Wilhard Entrop und der Hamminkelner Marcel Bönniger. Sie begannen vor eineinhalb Jahrzehnten in den Reihen des Männergesangvereins "Harmonie Drevenack", den klassischen Chorgesang um Vokalmusik im Quintett zu erweitern. Beim Benefizkonzert soll es grooven, Hamminkeln ist das Heimspiel und der Beginn einer kleinen Kirchentournee. Klassische Gospel wie "Ol' time religion" oder "Swing low" sind zu hören. Bill Withers "Ain't no sunshine" hat es Marcel Bönninger beim Wiederhören besonders angetan, schnell hat er es konzertant für die fünf Harmonischen umgeschrieben. "And so it goes" von Billy Joel oder "The Rose" von Bette Midler fördern das Fingerschnippen. Mit "In Christ alone" oder "Komm Du Quelle allen Segens" ist klassisches Kirchenliedgut zu hören. Das alles unterscheidet sich, passt aber zusammen.

Marcel Bönninger, musikalisch durch seine Mutter vorbelastet, freut sich auf den Rollenwechsel. "So schön das Dirigieren ist, man ist zum Steuern verdammt. Im Quintett kann ich mitsingen, jeder von uns kann sein Gefühl in die Stimme reinlegen", sagt er. Jeder muss seine Stimme absolut können, hinter anderen Chorsängern verstecken geht nicht. Fragt sich nur, wie der Vielseitige alles unter einen Hut bringt, die "Five", den Männerchor und den Posaunenchor. Five in Harmony passt zeitlich dazwischen, die neuen Veranstaltungen der Chöre werden langfristig vorbereitet. "Bleib treu" zum Beispiel hat traditionell sein Herbstkonzert. Und für die Öffentlichkeit übernimmt Karl-Heinz Merz die Arbeit. Im Duo werden sie dafür sorgen, dass das A-capella-Konzert bekannt und ein Erfolg wird. Es sieht ganz so aus, dass der Posaunenchor einen Schub erhält. Dann wäre bewiesen, dass das musikalische Netzwerk zum allseitigen Nutzen funktioniert.

(RP)
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