Schermbeck Lippebräutag mit Oktoberfeststimmung

Schermbeck · Der Gahlener Heimatverein lockte mit seinem selbst gebrauten Gerstensaft zahlreiche Besucher ins Venn.

 Die Stimmung war bestens beim dritten Bräutag auf dem Kamphaus-Hof.

Die Stimmung war bestens beim dritten Bräutag auf dem Kamphaus-Hof.

Foto: Scheffler

Sonniges Wetter lockte am Tag der Deutschen Einheit die Freunde des vergorenen Gerstensaftes scharenweise zum Kamp-haus-Hof (Ruloff) ins Gahlener Venn, wo der Heimatverein Gahlen zum dritten Male den Lippebräutag veranstaltete. Auch zahlreiche auswärtige Besucher kamen zumindest für kurze Zeit, zumal der von Jürgen Höchst geleitete Heimatverein mit Plakaten an allen Fahrradwegen der Umgebung für einen Besuch geworben hatte.

"Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt", verriet eine Keramiktafel an der Wand des Brau-Raums in Ruloffs ehemaliger Wurstküche und gab manchem Besucher den letzten Kick, möglichst viel von Gottes Liebe mitzubekommen. Ein paar Besucher trugen Lederhosen mit Hosenträgern, Kniebundstrümpfe und ein kariertes Hemd, um ein wenig bayrische Oktoberfeststimmung ins Venn zu transportieren.

Das Bier hatte die Brau-Gruppe des Heimatvereins Gahlen in den letzten Monaten selbst gebraut. In welchen Einzelschritten das Brauverfahren abläuft, das zeigten Andreas Blank, Hermann Mönninghoff, Reiner Endemann und Dieter Overhageböck den Besuchern in der überhitzten Braukammer. Dabei konnte das Brauteam seine neue Brauanlage vorstellen, die es seit August ermöglicht, mit bis zu 300 Litern pro Braugang nun etwa die doppelte Menge Bier herzustellen. Nur so war es möglich, die immer größer werdende Nachfrage nach selbst gebrautem Bier zu befriedigen. In der kleinen Brau-Kammer wurde es bisweilen sehr eng, weil das Interesse am Brauvorgang sehr groß war. Aufmerksam wurde das Hinzufügen von Malz ins heiße Wasser ebenso verfolgt wie das Maischen, das Läutern in einem Bottich, das Hinzufügen von Hopfen sowie das Kontrollieren der Stammwürze mit Hilfe einer Bierspindel. Bis das am Lippebräutag begonnene Brauverfahren abgeschlossen ist und Nachschub für die Verkostung daraus entstanden ist, vergehen noch einige Wochen.

Etwa acht Wochen war jenes dunkle Lippebräu alt, das am Tag der Deutschen Einheit verkostet wurde. Wie das etwas jüngere Premium-Bier wies auch das dunkle Lippeland-Bier etwa fünf Volumen-Prozente Alkohol aus und verfehlte seine Wirkung im Verlauf des Tages nicht.

Auch an die Kinder hatte der Heimatverein gedacht. Sie konnten auf der Hüpfburg herumtoben oder beim Nagelschlagen ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.

Wer am Samstag verhindert war, kann sich auf den Gahlener Nikolauszug im Dezember freuen. Dann wird auf dem Parkplatz Törkentreck wieder Bier aus der eigenen Brauwerkstatt ausgeschenkt. Auch während der anderen Feste des Heimatvereins - beim Schafsmarkt, beim Tennenfest oder beim Panhas-Essen - ist das Lippebräu-Bier zu einem Renner geworden. Während der übrigen Zeit wird das Bier nicht vermarktet, um den heimischen Gastronomen keine Konkurrenz zu machen.

(RP)
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