Hamminkeln Letztes Symposion in Krügers Kunst-Idylle

Hamminkeln · Der Steinbildhauer Peter Krüger lädt Künstler ein zum Symposion rund um seinen Hamminkelner Skulpturenpark. Die Veranstaltung ist auch ein Abschied zu seinem 75. Geburtstag, denn die Organisation ist anstrengend. Interessenten können noch mitmachen.

 Das Künstlerhaus steht auf dem Gelände, auf dem sich auch der Skulpturenpark befindet.

Das Künstlerhaus steht auf dem Gelände, auf dem sich auch der Skulpturenpark befindet.

Foto: Ekkehart Malz

Vor Peter Krüger und Klaus Reimer liegt je ein dickes Fotoalbum. Im Wechsel blättern die beiden Freunde durch Bilder aus gemeinsamen künstlerischen Jahren. Draußen in der Idylle am Westfeldweg zwischen Hamminkeln Ort und dem Diersfordter Wald haben sich im Laufe der Jahre viele Kreative eingefunden, um bei Krügers Symposien mitzumachen. Es ist ja auch herrlich, dort in der sprießenden Natur und inmitten von Krügers Amphitheater und Skulpturenpark den kreativen Kräften Raum zu geben. Es ist das zwölfte - nach einem Abstecher nach Portugal letztes Jahr eigentlich das 13. - Symposion, und es ist des letzte des Gastgebers. Der Steinbildhauer wird beim Abschlussfest am 28. Juli 75 Jahre alt. "Dann ist Schluss, die Organisation ist einfach zu anstrengend geworden", sagt Krüger. Klaus Reimer aus Drevenack, ebenfalls Steinbildhauer, nickt dazu. Die Beiden wirken nicht melancholisch, eher so, als werde eine erfolgreiche Sache seine Abrundung erfahren.

 Bildhauer Peter Krüger (links) mit Klaus Reimer.

Bildhauer Peter Krüger (links) mit Klaus Reimer.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Den Künstlern bleibt die gemeinsame Arbeit bei regelmäßigen Treffen und das großzügigste Atelier im Grünen, das man sich vorstellen kann. In dem alten Bauernkotten mit dem großen Vorraum und einer breit nach oben schwingenden Treppe ist Raum genug. Ein paar Meter entfernt erheben sich die Säulen des nachgebauten Amphitheaters, ein Unikat und Krügers persönlicher Apollo-Tempel. Skulpturen sind im großzügig angelegten Grün platziert. Das Wohn- und Atelierhaus, in denen Maler im Trockenen schaffen und ausstellen können, wenn das Wetter die Kunst auf der Terrasse nicht zulässt, rundet das Ensemble ab. Das alles wird Kulisse für Künstler sein, die beim Symposion völlig frei ihre Welt erschaffen. Alles dreht sich dabei um Bildhauerei und Malerei.

Peter Krüger erinnert sich gerne an die große Gemeinsamkeit bei den vergangenen Symposien. 2002 zum Beispiel wurden bei der dritten Auflage die Kapitele fürs Amphitheater gegossen. Oder 2009, als man Teil der Kreiskulturtage war. Oder an das Schlecht-Wetter-Symposion, als das Theater überdacht wurde und ein Sturm drohte, die Konstruktion wegzuwehen. Geblieben ist in all den Jahren der Vierklang von kreativem Arbeiten und Ausstellung, Live-Musik von Jazzern, der Gelegenheit, mit den Symposions-Teilnehmern ins Gespräch zu kommen, und der ungewöhnlichen Tombola, bei der Besucher einige der Kunstwerke gewinnen können, die von den Künstlern überlassen werden und während der Veranstaltung entstanden sind.

Warum Jazzmusik zum Rahmenprogramm gehört, ist schnell erzählt. Peter Krüger, der als gelernter Volkswirt mit Strategien für Thyssengas sein Brot verdiente, hat sich neben seinen frühen künstlerischen Ambitionen auch als Instrumentalist in der Düsseldorfer Jazzszene getummelt. Kein Wunder, er stammt aus einer Künstlerfamilie, sein Vater Otto Krüger war Choreograph und seine Mutter Ursula Krüger Tänzerin. Seit 1995 ist er ausschließlich als Steinbildhauer tätig. Mit besonderem Hang zu Portugal, wo sein Elternhaus steht und wo es den "allerschönsten Marmor" gibt. Ein reizvolles Material mit leichtem Rosaton und durchzogen von dunklen Schichten. Das findet auch Klaus Reimer, der als Polizist bei der Reiterstaffel schon immer nebenbei Kunst machte, seit zehn Jahren mit Krüger ein Team bildet und sich heute ganz der Bildhauerei widmet. Beide freuen sich auf das letzte Symposion, weil "es immer Überraschungen gibt". Und danach? "Dann haben wir mehr Zeit", sagen sie. Wofür? "Für die Kunst zu zweit."

Anmeldungen für die Veranstaltungen sind erbeten. Das Symposion dauert vom 14. bis zum 28. Juli. Die Finissage mit Live-Musik ist am 28. Juli ab 18 Uhr. Das Künstlertreffen findet in Hamminkeln am Westfeldweg 5 statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen von Künstlern sind möglich unter Telefon 02852 6253 oder 0157 76625072. Infos auf www.krueart.de.

(RP)
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