Niederrhein Künftig geht's nach London-Luton

Niederrhein · Die Sorge, dass Ryanair die britische Hauptstadt aus dem Flugplan streichen würde, war unbegründet. Ab Frühjahr hebt Ryanair von Weeze aus allerdings nicht mehr nach Stansted, sondern nach Luton ab. Ansonsten gibt's kaum Änderungen beim Flugangebot im kommenden Sommer. Rhodos fällt nach dem Winter weg.

 Es gibt zwar Änderungen im neuen Sommerflugplan von Ryanair, aber die fallen bei genauer Betrachtung nicht groß aus.

Es gibt zwar Änderungen im neuen Sommerflugplan von Ryanair, aber die fallen bei genauer Betrachtung nicht groß aus.

Foto: DPA

Es wäre kein gutes Zeichen gewesen, ausgerechnet die älteste Flugverbindung ab Weeze nicht mehr zu bedienen: Seit Beginn der zivilen Luftfahrt am Niederrhein-Airport ist London im Programm. Bis Dienstagabend war es nicht möglich, die britische Hauptstadt zu buchen, obwohl der Sommerflugplan seit Wochen freigeschaltet ist. Kein Wunder also, dass mancher, der wie die Anhänger von "Pro Niederrhein" das Geschehen verfolgt, Bedenken hatte. Die sind jetzt abgehakt: Ryanair-Pressesprecher Tim Howe Schröder stellte den Sommerflugplan 2017 vor - und da ist London zweimal wöchentlich gelistet. Angeflogen wird allerdings nicht mehr Stansted im Nordosten der Hauptstadt, sondern Luton, genauso weit (nämlich etwa 55 Kilometer) von der City, aber nordwestlich. Donnerstags geht's ab Ende März spätnachmittags hin, sonntagabends zurück. Bislang wird London allerdings fünfmal in der Woche (außer dienstags und mittwochs) angeflogen.

Insgesamt 43 Routen bietet Ryanair ab Weeze im Sommer an. Rhodos fällt weg, Nador an der Küste Marokkos kommt hinzu, Nis in Serbien und Timisoara in Rumänien gab es schon im Winter - beide werden fortgeführt. Bei ihnen handelt es sich um die typischen "ethnischen Reiseziele", die vor allem für Menschen interessant sind, die als Ausländer hier arbeiten und regelmäßig in die Heimat wollen. Sie auch touristisch bekannter zu machen ist erzieltes Ziel des Flughafens. Im Großen und Ganzen sind es nach wie vor die "Warmwasserziele" an Mittelmeer und Atlantik sowie einige interessante Großstädte, die Ryanair von Weeze aus anfliegt. Rund 1,95 Millionen Passagiere sollen im kommenden Jahr ab Weeze fliegen (drei Prozent plus). Die Berechnung fußt auf der derzeitigen durchschnittlichen Auslastung der Maschinen von etwa 94 Prozent. "Dies macht uns für den Airport besonders attraktiv", merkte Schröder an - denn die Gebühren, die die Airlines an die Flughäfen zu zahlen haben, werden pro Fluggast berechnet.

 Tim Howe Schröder, Pressesprecher von Ryanair.

Tim Howe Schröder, Pressesprecher von Ryanair.

Foto: SEYBert

Der Pressesprecher nutzte die Gelegenheit, einmal mehr auf das Wachstum von Ryanair in ganz Europa und auch in Deutschland, wo es noch deutlich anziehen soll, zu verweisen. Inzwischen ist die irische Airline hierzulande mit neun Basen vertreten - Frankfurt International kommt als jüngste hinzu. Die Nachricht ließ kürzlich ebenso wie bei der Geschäftsaufnahme in Köln, Berlin oder Hamburg die Befürchtung laut werden, Ryanair wolle sich von den kleineren Flughäfen distanzieren. "Das ist aber nicht so. Wir wollen für Geschäfts- und touristische Kunden in den großen Städten präsent sein, aber ebenso in der Fläche bleiben", versicherte der PR-Mann. Nur so könne die Airline ihr Ziel erreichen: bis zum Jahr 2024 insgesamt 200 Millionen Passagiere.

(RP)
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