Wesel Kreishaus-Parkdeck rutscht zur Aue

Wesel · Das Chaos geht weiter. Nun soll ein spezielles Bodengutachten Klarheit bringen.

 Schilder weisen zum Ausweich-Parkdeck am Flugplatz.

Schilder weisen zum Ausweich-Parkdeck am Flugplatz.

Foto: nikolei

Seit November 2015 ist das Parkdeck am Kreishaus gesperrt. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. "Die Verschiebungen und Setzungen dauern an", berichtete Arne Schneiders, Fachdienstleister Immobilienmanagement, gestern im Bauausschuss des Kreises. Das gesamte Parkdeck stehe auf einer schiefen Ebene mit zehn Meter Neigung zur Aue. Die Schwankung der Grundwasserstände betrage zwölf Meter. Fundamentsäulen stünden also "in einem Schwamm, der aufquillt und wieder Wasser abgibt". Etwaige Sorgen, auch das Kreishaus selbst könne in Gefahr sein, zerstreute Schneiders sofort: "Es steht auf einem Hochplateau. Da ist nichts zu befürchten."

Was aber nun mit dem viel diskutierten Sanierungsfall Parkdeck zu geschehen hat, ist weiter offen. Kollegen vom Fachdienst Umwelt bereiten gerade die Ausschreibung eines speziellen Bodengutachtens vor, dass endlich Klarheit bringen soll. Dabei seien laut Schneiders "alle Varianten offen".

Wahrscheinlich ist das Parkdeck nicht mehr zu retten. Aber was passiert nach einem Abriss? Ein Neubau an gleicher Stelle? Mit anderen Mitteln? Klar ist, dass der Kreis zunächst nicht auf die Ausweichplätze in der Flachglas-Parkpalette am Flugplatz (Karl-Jatho-Straße) verzichten kann. Schneiders' Kollegin Karin van den Mond-Richter machte darauf aufmerksam, dass dafür der Mietvertrag mit der Stadt Wesel zum Jahresende abläuft und man die Anlage wohl mindestens ein weiteres Jahr brauchen werde. Über die Qualität der Palette, die oben eine Photovoltaikanlage trägt, gehen die Meinungen von Kreis und Stadt übrigens auseinander.

Selbst wenn die Oberkonstruktion des Decks am Kreishaus entfernt und nur die untere Fläche weiter fürs Parken genutzt werden sollte, müsste eine Rampe, Brücke oder Ähnliches errichtet werden, weil die Pforten an der nahen Kfz-Stelle im Notfall wichtige Fluchtwege sind.

Brisant bleibt der Fall Parkdeck auch, weil im nahen Wohnquartier rund um die neue Kreisleiststelle über hohen Parkdruck geklagt wird.

(RP)
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